Reisetag

Heute war Reisetag. Ich habe meinem Wohnwagen zu einem neuen Platz gebracht. Flake – nein Flakstad Beach Camping, weiter im Süden der Lofoten, damit auch hier die Gegend noch ohne größere Fahrerei erkunden kann. Deswegen habe ich heute kein Foto, aber gestern war ich ein wenig unterwegs und habe die spärlichen Sonnenstrahlen eingefangen.

Auf Gimsøy, einem kleinen Inselchen gibt es jede Menge Wiesen, und Schafgarbe und fleißige Bauern, die mähen und es dann in Ballen packen. Heu geht hier nicht, dafür regnet es zu oft, und etwas Strand und einen Golfplatz und natürlich Wind und Steine.

Das war so eine Stelle, wo ich mich vor drei Tagen noch nicht getraut hätte zu parken und dann einfach hin zu laufen, obwohl es ja erlaubt ist, solange man niemanden dabei stört. Außer mir war mal wieder niemand da und so habe ich die Zeit dort am Strand sehr genossen. Das Rauschen der Wellen und der Wind um die Nase.

Dann wollte ich mir aber noch mal Svolvær anschauen, die größte Stadt der Lofoten und der Hafen, an dem ich angekommen war, aber in der Eile zum Campingplatz zu kommen, keinen Blick dafür hatte.

Touristisch voll erschlossen, mit schöner Hafenpromenade, Hotels, Lokalen, Souvenirshops und Bootsausflügen ist sie nicht mein bevorzugtes Gelände, aber immerhin kann man hier einigermaßen günstig einkaufen. Und es zeigt sich, dass Bargeld immer mehr abgeschafft wird. Selbst die Parkautomaten werden Kreditkarte oder App bezahlt. Schöne neue Welt.

Vestvagøy

Heute Morgen war das Wetter deutlich besser, als es gestern aufgehört hatte. Die Sonne schien und war wie ich hoch motiviert, das Beste aus dem Tag zu machen. Ich bin also nach dem Frühstück ins Auto gestiegen und wollte mir die schönsten Strände der Lofoten anschauen.

Es sollte zum Ramberg Strand und zum Haukland Strand bei Utakleiv gehen. Zwei Wege dorthin – ich entschied mich natürlich nicht für den direkten Weg über die E 10 sondern die Route an der Südküste über die 815. Irgendwie habe ich über diese Strecke deutlich länger gebraucht, als angegeben, aber das lag an den vielen Fotostops.

Diese Landschaft beeindruckt mich sehr. Moore, Strände, Wäldchen, Gebirge, es ist alles dabei und meist ist nach einer Kurve oder einem Hügel alles wieder ganz anders. Leider hielt sich das sonnige Wetter nicht so recht und am Ramberg Strand war es dann fürs Fotografieren nicht mehr so toll.

Auf diese Bank wollte ich mich dann doch nicht hinsetzen. Windig war es und die Wolken fegten nur so über den Himmel. Vielleicht hatte ich ja in Haukland mehr Glück.

Das Wetter war nicht besser, aber die Aussicht um so spektakulärer. Ein schneidender Wind blies mir ins Gesicht und ich hab mir freiwillig die dickere Jacke und die Kapuze aufgesetzt. Allerdings habe ich gesehen, dass sich tatsächlich jemand zum Baden ins Wasser getraut hat. Bei 10° Luft und eher weniger Wassertemperatur.

Am Abend am Campingplatz war das Wetter wieder ruhiger und ein paar Sonnenstrahlen blitzten wieder durch die Wolken.

Im Wikingermuseum

Nach dem Ruhetag gestern, wollte ich heute etwas sehen. Da das Wetter noch immer nicht so mitspielt und es kühl, regnerisch und wolkenverhangen ist, sollte es nix in der Natur sein. Also erst mal orientieren, wohin es gehen soll.

Meine Wahl fiel auf das Wikingermuseum in Borg. Dort wurde in den 80er Jahren beim Pflügen das bislang größte Wikingerlanghaus entdeckt. Die Wikinger hier im Norden waren wohl bedeutender als man angenommen hatte. Das Museum ist toll – nicht nur die originalen Fundstücke sind zu sehen, das Langhaus selber ist rekonstruiert worden und das Leben damals als Fürst war echt nicht schlecht.

Wikinger Langhaus in Borg

Nach dem Museum war noch so viel vom Tag übrig, also wollte ich auf gut Glück mal eine der Nebenstraßen probieren. Es ging Richtung Unstad. Erst mal über eine kurvige Strecke schön rauf und runter, dann durch einen Tunnel und auf einmal war ich in einem Tal, das sich nur zur See öffnete. In dem kleinen Ort waren auch noch ein paar Surfershops, also eher nix für mich, aber die Brandung und der Strand waren dann doch toll.

Strand von Unstad

Ruhetag

Nach den letzten Tagen im Auto und den vielen gefahrenen Kilometern muss auch mal eine Pause sein. Meinen Campingplatz habe ich mir angeschaut, ein paar nette Gespräche mit den Nachbarn geführt und dann meine Bilder sortiert und mein Reisetagebuch geschrieben.

Trotzdem konnte ich es dann doch nicht lassen, mir wenigstens die nähere Umgebung anzuschauen und Fotos zu machen.

Brücke über den Gimsøystraumen

Wenn die Sonne scheint, entsteht auf den Bildern fast so was wie karibisches Flair. Gut dass man die 10° nicht sieht, aber immer noch besser als die 35° zuhause.

Am Camping Anleger

Endlich auf den Lototen

Vom Polarkreis waren es noch etwa 270 km bis nach Skutvik. Von dort ging die Fähre nach Svolvær auf den Lofoten. Bis Fauske war die E6 gut zu fahren, es gab kaum größere Steigungen und es kamen die, in Norwegen schon fast obligatorischen Tunnel.

In Fauske geht die Hauptstrecke der Lofotentouristen Richtung Bodø, um von dort die Fähre nach Moskenes zu nehmen. Ich hatte das ursprünglich auch so geplant gehabt. Irgendwann habe ich dann überlegt komplett über Land zu fahren, was mich dann bis Narvik geführt hätte. Skutvik war so die goldene Mitte. Eine kurze Fährüberfahrt und vor allem abseits der Hauptroute, wo ich noch ohne Reservierung sicher einen Platz auf der Fähre bekommen konnte.

Jedenfalls war ab Fauske die E6 eine echte Berg- und Talbahn mit Tunnels und Brücken und ordentlichen Steigungen, so dass mein Fabia zur Bergziege mutieren musste. Ist aber alles gut gegangen und ich bin um halb fünf am Fährkai angekommen. Der Blick auf den Fährplan hat mir verraten, dass ich noch knapp 2 Stunden bis zur Abfahrt hatte.

Irgendwann kam dann der Mann, der die Fährtickets verkauft hat. Mit seinem tragbaren Terminal und Kartenlesegerät. Erst noch eine kurze Diskussion, ob mein Gespann länger als 10 Meter ist oder nicht und dann hatte ich mein Ticket. 900 NOK für die Überfahrt.

Auf der Fähre dann wieder das selbe Spiel mit dem Einsortieren, erst die Kleinen, dann die Großen und dann ging es los. Die See war etwas unruhig und die Fähre rollte und schaukelte ganz ordentlich. Erst am Oberdeck war es etwas ruhiger.

Nach zwei Stunden überfahrt kamen wir nach Svolvær und das Wetter klarte etwas auf und die Einfahrt in den Hafen hat ein paar schöne Bilder beschert.