Ystad

Wer schon mal einen Mankell Krimi gelesen hat, der wird diesen Ort kennen. Es ist der Schauplatz der Krimis mit Kommissar Kurt Wallander. Viele der Romane sind am Originalschauplatz verfilmt worden und so gibt es hier in den Ystad Studios auch ein Museum dazu.

Ich habe die Kulisse der Wohnung es Kommissars betreten, die Garderobe, die Requisiten anschauen und auch anfassen dürfen, wie es hier in Skandinavien so oft üblich ist.

Es gab noch viel mehr zu sehen, auch von anderen schwedischen Produktionen, Kinderserien. Echt spannend, auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können.

Danach ging es an meinen letzten Standplatz, bevor es am nächsten Morgen zur Fähre geht. Jetzt geht mein Lofoten Abenteuer nach vier Wochen zu Ende. Schön wars.

Mellbystrand

Als ich am Anfang meines Urlaubs die erste Nacht auf schwedischem Boden verbracht habe, war das an dem selben Platz auf dem ich jetzt auch wieder stehe. Nicht weil ich nicht auf einen Campingplatz gewollt hätte. Ich wusste, wie grandios hier die Aussicht ist.

Als ich heute Nachmittag hier angekommen bin, habe ich mich erst mal in die Dünen gelegt und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Jetzt ist sie so kurz davor, im Meer zu versinken und es ist ein eigenartiges Gefühl, dass es wieder dunkel wird, nach der Zeit nördlich des Polarkreises.

Dafür hatte ich keine Sonnenuntergänge, und das ist doch mal was. Jedenfalls habe ich festgestellt, dass ich bis heute schon über 6500 km gefahren bin und mehr als 2000 Bilder gemacht habe. Allein diese Bilderflut auszusortieren wird eine ordentliche Aufgabe.

Am Göta Kanal

So ein Tag nichts tun, kann schon anstrengend werden. Vor allem dann, wenn einem am Vorabend einfällt, das da auf dem Weg nach Norden hier in der Gegend noch etwas war. Vor einiger Zeit hatte ich im Fernsehen einen Bericht über einen Kanal quer durch Schweden gesehen. Hauptsächlich ging es dabei und das Dampfschiff, das diesen Kanal befährt und ähnlich alt wie der Kanal ist. Irgendwann, frühes 19. Jahrhundert.

Also habe ich noch mal recherchiert und herausgefunden dass der Kanal in Sjötorp beginnt, keine 20 km von dem Campingplatz entfernt. So war der Tag nichts tun erledigt und ich habe mir den Kanal und die Schleusen mal angeschaut.

Die Einfahrt zur zweiten Schleuse

Natürlich nicht den ganzen Kanal, denn das wären 58 Schleusen auf über 190 km Länge. Nur die ersten drei Schleusen und der Anfang am Vänern. Der Vänern ist der größte See Schwedens und der EU und ist ungefähr 10 mal so groß, wie der Bodensee. Es fühlt sich ein wenig so an, als ob man am Meer wäre.

Das Kanalkontor mit der ersten Schleuse

Während ich dort war, wurden zwei Boote nach oben geschleust. In Bildern sieht das unspektakulär aus, ist aber sehr interessant zuzuschauen, wie das eine Tor schließt, der Wasserstand steigt und die Bootsbesatzung immer schön auf die Leinen achtet, dass das Boot nicht gegen die Schleusenwand oder das Tor gedrückt wird. Am oberen Ende muss dann noch die Straße zur Seite gedreht werden, damit die Boote ausfahren können.

In dem recht großen Hafen liegen einige Segelboote und auch eine Schaluppe, die 1998 nach alten Plänen nachgebaut worden ist. Mit dem Boot können auch Touristen hin und wieder mal mitfahren. Und über allem weht wie immer die Schwedische Flagge

Noch ein Blick auf das Kanalkontor, das recht international beflaggt ist. Die beiden Boote die da hindurch geschleust wurden waren ein deutsches und ein niederländisches. Passt ja schon mal ganz gut. Auch interessant ist, das ich bei allen drei Schleusen, so ohne weiteres über die Schleusentore gehen konnte, ohne dass mich irgendein Verbotsschild daran gehindert hätte.

Morgenroutine

Im Laufe der Zeit entwickelt sich auch im Wohnwagen eine gewisse Routine. Gerade in der Früh ist es nach dem Aufstehen, der Gang zum Waschhaus, um den Tag zu starten. Dann kommt das Frühstück, oder je nach Uhrzeit auch Brunch.

Das Schwedische und Norwegische Brot ist in etwa so toll wie amerikanisches Toast. Weich, quadratisch und für mich nicht wirklich toll. Da bin ich von unserem Brot und Brötchen verwöhnt und deswegen habe ich mir was zum aufbacken mitgenommen.

Die Brötchen backen im Omnia Schwedenofen. Die muss ich aber alle paar Minuten weiter drehen, sonst werden sie an einer Stelle schwarz. Auf der anderen Kochstelle ist der Kaffee am werden und in der Tasse habe ich mir schon Milch angerührt. Milchpulver ist echt praktisch, denn außer im Kaffee brauche ich kaum Milch und selbst die H-Milch wird zu schnell schlecht.

Frühstück ist bereit. Ein Tisch mit Aussicht. Butter wird hier in 500gr Stücken verkauft. Nugatti, Honig, Frischkäse und natürlich Frühstücksfleisch. Irgendwie gehört das zum Urlaub dazu, genau so wie Ravioli aus der Dose. Nicht immer, aber mindestens einmal.

Danach erst mal das Geschirr einsammeln und abspülen gehen, denn wenn man hier im Wohnwagen nicht alles gleich aufräumt, versinkt man im Chaos.

Der Tag kann beginnen…

Immer weiter nach Süden…

Irgendwann muss ich ja an der Fähre sein, und es sind noch knapp 800 km, also sollte ich nach drei Tagen in Mora, an dem wunderschönen See endlich weiter fahren. Die Strecke werde ich mir aber in schöne handliche Stücke unterteilen. So eine Ochsentour mit 1200 km in 2 Tagen zum Ende des Urlaubs macht doch nur unnötig Stress.

So geht es denn unter einem wunderschönen blauen Himmel mit Dekowolken und 24° nach Süden. Ich möchte auf dem Campingplatz in Krisianahamn übernachten. Als ich dort ankomme, sehe ich schon wie die Camper alle in Reih und Glied stehen. Schranke am Eingang, großes Schild mit Ruhezeiten. Also nicht dass ich damit ein Problem hätte, aber wenn ich so was möchte, dann kann ich auch einen deutschen Campingplatz nehmen. Also drehe ich um und fahre weiter zum nächsten Campingplatz und lande in Åråshult Camping.

Dieser Campingplatz ist schon etwas Besonderes. Komplett anders, als alles was ich bisher kenne. Es ist ein bisschen so, als ob ich in Pullman City übernachte. An der Rezeption ist erst mal niemand da, aber eine große Glocke hängt davor. Die benutze ich dann auch. Der Besitzer kommt raus, spricht mich auf Deutsch an und zeigt mir dann, wo ich stehen kann.

An meinem Stellplatz habe ich eine Terrasse mit Tisch und Stühlen, direkt am Teich. Eine eigene Feuerstelle, so wie jeder andere Platz auch. Als mein Wohnwagen dann steht, mache ich mich noch mal auf den Weg, um den Eingangsbereich zu fotografieren.

Es fühlt sich echt ein bisschen nach schwedischem wilden Westen an. Und die Ruhe in der Nacht ist faszinierend.