aber bis wir am Nachmittag dort ankommen haben wir noch ein paar Kilometer vor uns. Nach dem Frühstück wieder das morgendliche Ritual – Abspülen, Aufräumen, Einpacken, Abbauen, Aufsitzen und los gehts.

Der Regen und die Sonne haben ihre Spuren in der kargen Steppe hinterlassen und wir finden einen Weg mit dem Rotel zur Düne, damit auch jeder seine Füße in den Sand dieser Riesendüne stecken kann. Die Düne ist zwischen zwei Bergzügen entstanden, weil da der Wind entlang bläst und dann den Sand dort ablagert. An manchen Stellen bis zu 200 Meter hoch und etliche Kilometer lang.

und der Wind, der den Sand transportiert und weiterträgt ist verantwortlich für ihren Namen, denn erst durch ihn entstehen unter bestimmten Bedingungen Töne. Leider hat es heute früh auch noch nicht gepasst. Beeindruckend ist diese Düne aber auch so.

Wir fahren noch lange an der Düne entlang, bis sie so nach und nach immer kleine wird, weil auch die Berge immer weiter auseinander Rücken und das Tal den Wind nicht mehr so bündeln kann.

Bei der Weiterfahrt sind wir wohl irgendwo falsch abgebogen und der die Piste wird immer enger und die Aussichten spektakulärer.

Wir stehen an einem Hügelkamm, links und rechts geht es ordentlich abwärts und sehr viel Platz bleibt fürs Rotel nicht, bis Martin unser Reiseleiter verkündet – ich weiß wo wir entlang müssen und deutet herunter ins Tal.

Wir folgen der Piste, denn sie scheint grundsätzlich in die richtige Richtung zu führen, kommen in ein Tal und sehen dann völlig erstaunte Menschen die da mit zwei drei Autos stehen und unser Rotel anschauen, wie eine Erscheinung vom Mars. Die fragen wir wohl besser nicht nach dem Weg.

Es wird grüner und eine Pferdeherde grast, ein paar Jurten stehen da und wir halten einfach mal an.

Eine Schar Kinder kommt auf uns zu und bedeutet uns zu ein paar Tischen zu kommen die da irgendwo an der Piste stehen. Der geschäftstüchtigste unter ihnen meint nur “This is my business” und lässt uns seine Ware, schöne gesammelte Steine und Kettchen sehen. Die anderen Kinder sind auch da und wir schenken, ihnen was wir mitgebracht haben, Buntstifte, Malbücher und Gummibärchen. Ich mache ein paar Bilder von den Kindern und drucke dann auch eines der Bilder aus. Das kommt gut an.


und ganz nebenbei entdecke ich einen wunderschönen Schmetterling, einen Schwalbenschwanz, groß und prächtig.

Nach diesem Zwischenstop sind wir der Piste und dem “richtigen” Weg wieder deutlich näher und kommen für einen Einkaufsstop in Bayandalai an. Ein kleines verschlafenes Nest. Etwas für Mittags, etwas Wasser und ein Eis. Peter kauft fürs Abendessen ein. Bin gespannt was es geben wird.

Gegend, nichts als Gegend und auf einmal eine riesige Herde, Schafe und Ziegen. Wild hupend bahnen wir uns den Weg. Und dann grinsen uns auf einmal Kamele an. Es werden nicht die letzten sein, aber die standen so schön fotogen am Straßenrand herum.

Während wir fahren beobachte ich unsren fortschritt auf meinem Handy. So ein offline Navi ist schon nett. Ankunft an der Geierschlucht – Yolyn Am und wir überlegen ob wir jetzt noch rein fahren und die Wanderung in der Schlucht machen, oder erst am nächsten Morgen.

Alle sind motiviert und haben Lust darauf also geht es rein in das Naturschutzgebiet. Am Besucherzentrum sind einige Parkplätze aber unser Rotel ist so groß, dass es ein wenig Abseits stehen darf. Und wir machen uns auf den Weg.

Noch ist das Tal weit und der Weg bequem. Es werden auch Pferde angeboten, damit man ein Stück weiter rein Reiten kann. Für die Mongolen wohl selbstverständlich, denn ich sehe einige die das machen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.

Der Hengst wird mit den Fußfesseln am ausbüxen gehindert, so ist das eben. Ich verlasse mich auf meine Füße und gehe weiter und die Berge rücken näher.


Irgendwann entdecke ich auch Geier, die über der Schlucht kreisen und ihr ihren Namen gegeben haben. Sie sind weit weit weg und mehr als ein dunkler Klecks am Foto ist nicht. Für Wildtier Fotografie habe ich nicht die richtige Ausrüstung.

Ich muss auf dem Weg den Bach ein paar mal queren, denn der Weg führt mal links und mal rechts entlang und die Felsen kommen schon sehr nahe. Dafür ist das Gras satt grün. Hier gibt es wohl ausreichend Wasser.


Es ist eine wunderschöne, wilde Gegend und irgendwann komme ich dort hin, wo aus der Schlucht eine Klamm wird und es nur noch zwischen Felsen und Wasser entlang geht.

Weiter gehe ich nicht, denn allmählich wird es Zeit umzukehren und zurück zum Bus zu gehen.

Und dann sehe ich einige Pfeiffhasen, die am Weg hin und her flitzen. Sie sind zwar Scheu, aber trotzdem komme ich nah genug heran für ein hübsches Bild.

weiter immer weiter, bergan zurück und immer wieder mal links und mal rechts am Bach entlang.

Der Himmel zieht zu und wir sind nicht mehr weit vom Startpunkt entfernt als Regen, Hagel und Gewitter los gehen. In der Schlucht, zwischen den Bergen ist des extrem beeindruckend und wir sputen uns, dass wir zurück kommen.
Durchnässt, ein wenig außer Puste, aber ansonsten heil kommen wir am Bus an. Jetzt noch zurück an den Eingang vom Nationalpark fahren, denn im Park darf man nicht übernachten. Kaum sind wir raus stellen wir uns in der Nähe des Museums und der Kassen hin und bauen auf. Offensichtlich passt das einem der Angestellten nicht und es geht eine Diskussion los, dass wir doch in ein offizielles Camp fahren sollen.
Wir beschließen, dass wir das nicht machen, stehen bleiben und am nächsten Morgen, bis irgendwas ist, sind wir sowieso wieder weg. Außerdem müssen wir ja noch was zum Abendessen machen und Aufbauen und werden prompt vom nächsten Regenschauer erwischt.
Warmer Mongolischer Eintopf…