Im Camp am Taikhar Monilithen wird schon klar, dass wir allmählich in touristischere Gebiete kommen. Bis hierher geht auch die “kurze” zwei Wochen Tour von Rotel Tours. Der weite, dünn besiedelte Westen war unser Einstig in ein faszinierendes Land. Heute werden wir nicht so weit Fahren, denn bis Charchorin – Karakorum – der ehemaligen Hauptstadt der Mongolei ist es nicht so weit. Dafür haben wir mehr Sightseeing am Programm.

Aber erstmal müssen wir wieder einen Pass überqueren, ein Ovoo umrunden und die einfach wunderbare Natur genießen. Ich schreibe diese Seiten jetzt von zuhause aus und erlebe die Reise wieder und merke wie sehr anders die Mongolei doch ist.

Natur, vielleicht nicht unberührt, aber doch sehr intakt und faszinierend und schön. Eine Wiese voll blühendem Edelweiß. In den Alpen muss man einzelne Pflanzen suchen und hier eine Wiese voll.

Liegt da ein Frosch oder eine Schildkröte? Einfach mal der Phantasie und Vorstellungskraft freien Lauf lassen. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir in Tsetserleg an.

Hier werden wir ein zum Museum umgewidmetes Buddhistisches Kloster besuchen. Martin gibt uns einen Crashkurs in Buddhismus, die unterschiedlichen Lehren und wer der historsiche Buddha war und wie die Lehre ihren Ursprung genommen hat.

Während der Kulturrevolution, also der Zeit als die Mongolei kommunistisch wurde sind sehr viele Klöster dem Erdboden gleich gemacht worden, viel der buddhistischen Religion und auch die Mönche wurden ausgelöscht. Trotzdem sind einige erhalten geblieben, manche Schätze wurden versteckt und so allmählich werden die alten Klöster wieder aufgebaut. Hier in Tsetserleg ist es ein Museum.

In den Gebäuden sind Ausstellungen über das Leben in der Mongolei, historische Kleidung, Gerätschaften, Spiele und Schmuck. Beeindruckend sind die Schnitzereien und die bunte Bemalung. Fröhlich und dem Leben zugewandt.

Im Innenhof steht ein steinerner Wächter

und hütet die Schätze im Inneren der Gebäude

Kleidung, Stiefel und Schmuck



Und dann kommen wir doch noch in einen Gebetsraum. So ganz ungenutzt ist es dann doch nicht. Zwar ist jetzt kein Mönch anwesend, aber es sieht so aus, als ob jeden Moment einer reinkommt und seinen Gebetsgesang anstimmen könnte.


und dann geht es auch schon wieder weiter. Obwohl heute nur 160km Fahrt geplant sind und wir schon ein Stück hinter uns haben, wollen wir noch einkaufen. Von draußen noch mal ein Blick auf die verzierten Dächer.

Eine der Mitreisenden kauft im Museumsladen ein wunderschönes bemaltes Lederbild. Martin gibt noch den dringenden Hinweis sich auf jeden Fall eine Quittung dafür geben zu lassen, um nachweisen zu können, dass man das legal gekauft hat und nicht irgendwo hat mitgehen lassen. Schwierig auch zu sagen ob das ein Original oder eine gute Replik ist.

und dann sind wir auch schon unterwegs, weiter durch grünes Weideland und viel Herden sind vom Bus aus zu sehen. Sehr viele Pferde – fast nur Stuten, denn die werden für die Stutenmilch gehalten.

Viele Bäche und Flüsse und saftiges Grün sorgen dafür dass hier besonders viele Herden sind und auch die Nomaden in ihren Gers – so heißen die Jurten hier – wohnen.


Mitten in der Steppe sehen wir viele Pferde um einige Gers und wir halten mal an. Neugierige Europäer gehen nahe ran, um die Tiere zu begutachten. Als ob es bei uns keine Pferde gäbe…

und dann kommen wir auch schon in Charchorin an. Von der ehemaligen Hauptstadt der Mongolei, der Residenz von Dshingis Khan ist nichts mehr übrig geblieben, außer einer großen steinernen Schildkröte.

Die Siedlung bestand damals aus Jurten und für den Khan selber eine Palastjurte die riesengroß gewesen sein muss. Auf dem 1000 Tugrik Geldschein ist sie abgebildet, wie sie auf einem Wagen steht, der von etlichen Ochsen gezogen wird. 1000 Zugrik sind ungefähr 25 Cent.
Es wird vermutet, dass der Rest der Stadt dort war, wo jetzt das Kloster Erdene Zhuu ist. Die Mauern sind jedenfalls sehr beeindruckend. Aber jetzt machen wir kurze Pause, um einen Happen zu essen und am Nachmittag das Kloster zu besuchen.

Links die Klostermauern, vor uns die Stadt Charchorin und irgendwo weiter rechts hinten wird unser Camp für die Nacht sein.