Die Fähre zurück

Mellbystrand Camping ist ein guter Platz, um nach der langen Reise etwas zur Ruhe zu kommen. Direkt nördlich vom Platz beginnt ein Naturschutzgebiet und man kommt zum Strand. Das Wetter war nicht so stürmisch wie am Vorabend und ich habe mich tatsächlich getraut, meine Füße ins Wasser zu stecken.

Wilde Natur und dann gleich zu den Dünen

und dann der Strand. Also wirklich warm zum Schwimmen ist die See noch nicht, aber es ist schön und sonnig und am Strand entlang zu spazieren macht viel Spaß und entspannt.

Ich hab mich echt getraut…

und zurück am Wohnwagen merke ich wie sich der Platz füllt. Ganz viele Schweden, die sich auf Midsomar vorbereiten und am Abend dann auch schon feiern. In jeder Reihe ist mindestens ein Wohnwagen, wo sie sich sammeln, singen, trinken, tanzen und Musik hören. Dabei ist doch erst am Freitag Feiertag, aber vorglühen ist lustig und laute Musik auch. Aber sie sind sehr rücksichtsvoll und um 23 Uhr beginnt die Nachtruhe am Platz und dann ist es auch deutlich ruhiger.

Am nächsten Morgen Packen, Strom abstecken, Klo ausleeren, Stützen hoch und ab dafür. Von den Nachbarn verabschiedet und dann auf nach Trelleborg. Die Schweden sind noch nicht so aktiv, aber das waren sie am Vorabend.

Trelleborg, Hafen. Den Vorab Checkin hatte ich schon online erledigt und musste bei der Einfahrt nur den Barcode scannen, der per Mail gekommen war. Und dann den Weg durch den Hafen finden. Terminal E, Reihe 22 oder 23. Einmal quer durch, zwischendrin hatte ich schon Zweifel ob ich noch richtig bin, aber dann kam wieder ein Schild “Terminal E” und weiter ging es.

Ich war natürlich ziemlich früh dran und die Peter Pan war noch nicht im Hafen. Die Robin Hood lag schon da, aber dort hat sich nicht viel getan. Ein paar LKWs wurden verladen. Also Abwarten und mit sich mit den Anderen in der Schlange unterhalten. Ja auch am Nordkapp gewesen? Ja sie auch… naja so Smalltalk eben.

Oben, auf Deck 11 hat man eine prima Sicht auf die Skåna von Stena Lines und man sieht wie die Autos auf dem Deck geschlichtet werden. Immer wieder spannend, sowas zu sehen.

Noch ein Blick nach Trelleborg und den Hafen und dann geht es rein und einen guten Platz im Cafe ergattern, bevor die anderen Gäste kommen. Ich hab aber den Eindruck, dass gar nicht so viel los ist.

Erst mal einen Kaffee und dann meinen Blog schreiben. Solange wir nahe genug an Land sind, bin ich online…

Das Schiff hat gewendet und es kann los gehen. Schweden ade, hallo Deutschland – in 6 Stunden .

Mellbystrand

Bevor ich in der Früh von Bofors Camping losgefahren konnte, musste ich Schlüssel für den Stromkasten und die Zutrittskarte für die Sanitärräume abgeben. Jetzt ist die Rezeption mitten im Platz und es ist ein netter Spaziergang

und auch das Wetter wollte mir unbedingt zeigen, dass es in Schweden schöner ist, als es in Norwegen war. Hat geklappt.

Die Lage ist einfach schön, der Platz gepflegt und ruhig. Als ich zur Abfahrt bereit war kam jemand mit dem Aufsitzmäher und hat den Platz weiter hinten gemäht. Zu Midsomar erwarten sie vermutlich jede Menge Besucher. Das war auch der Grund, weswegen ich in der Früh noch in Mellbystrand angerufen hatte. Aber alles kein Problem, Platz genug.

und Bofors Camping begeistert mich.

und dann bin ich endlich los gefahren. Bis zu meinem Ziel heute Abend brauchte ich mich nicht hetzen und konnte gemütlich fahren.

Bis ich dann zur E6 gekommen bin, musste ich noch die schmalen Straßen über die Inselchen fahren und hab das eine oder andere hübsche Haus gesehen. Ferienhaus oder dauerhaft, wer weiß? Aber gefallen könnte es mir hier auch.

Und dann ging es über so eine ampelgesteuerte Brücke. Sehr viel breiter als mein Wohnwagen ist sie nicht, aber ausreichend, damit Lastwagen rüberfahren können.

Am Festland angekommen und kurz bevor es auf die E6 ging, kam ich an Daftöland vorbei. Das ist ein Themen Freizeitpark mit einer Piratenburg und Achterbahnen und einem Campingplatz. Nein, da wollte ich sicher nicht übernachten.

Und dann ging es immer weiter nach Süden. An einer Stelle war die Autobahn gesperrt und alle mussten raus und über die Landstraße fahren. Das war erschreckend entspannt und es gab keine Staus. Das liegt wohl auch daran, dass hier einfach nicht so viel Verkehr ist und es auch kaum Raser gibt.

Mittagessen beim Fastfood Asiaten ChopChop. Gut, günstig, lecker und ausreichend.

Um 16 Uhr bin ich dann in Mellby angekommen. Mein Navi habe ich nicht mehr gebraucht, denn das kannte ich noch von den letzten Jahren. Nach wie vor kein freies Kampieren mehr im Stadtgebiet, nur auf Campingplätzen.

Ich habe erfahren, dass am Freitag Midsomar gefeiert wird. Auf meine Frage wieso nicht am 24. Juni, hieß es Midsomar wird IMMER an einem Freitag um den 24. gefeiert. Wie kann ich nur Fragen. Genau deswegen sind die Preise für den Campingplatz so, wie wenn in Nürnberg Messe ist. Ich zahle für einen Tag etwa 50 Euro. So viel habe ich bis jetzt noch nie zahlen müssen.

Mein Wohnwagen steht, ist angeschlossen und ich mache mich noch auf den Weg an den Strand. Es ist recht windig und die See ist ziemlich aufgewühlt. Trotzdem ein gutes Gefühl. Hier war ich, hier geht mein Urlaub zu Ende und morgen kann ich noch mal in Ruhe nichts tun, bevor ich am Freitag zur Fähre fahre.

Tschüss Norwegen, Hallo Schweden

Der Wetterbericht heute früh war nicht viel besser, als der gestern Abend. Eine Fahrt über eine Hochebene fällt also aus. Was also machen? Unbedingt noch irgendwas tolles finden, oder in Ruhe nach Hause fahren?

Reisefertig gemacht steht das Auto und der Hänger schon da, jetzt muss nur noch der Fahrer noch mal dringend aufs Klo und dann kann es auch schon los gehen. Weiter auf der E6 durch das Gudbrandstal.

In jedem Reiseführer steht, wie toll das Tal doch ist und Gudbrand der Sage nach es in einem Tag durchritten hat, um es in Besitz zu nehmen. Bei einem Polartag mag das vielleicht gehen… Es ist relativ dich besiedelt und erinnert mich an Alpentäler. Die Siedlungen gehen ineinander über nur kurze Unterbrechungen und dann natürlich auch noch größere Städte. Für mich ist das leider nix.

Bei Moelv geht die E6 über die Mjøbrua über den Mjøsee. Bei meiner Fahrt letztes Jahr bin ich diese Strecke in der entgegengesetzten Richtung gefahren und den Parkplatz auf dieser Seite nicht nehmen können. Jetzt habe ich eine Rast eingelegt und die Aussicht, die Wolken genossen und überlegt, dass der Urlaub jetzt allmählich zu Ende geht.

Weiter die E6 entlang sehe ich auf dem See auf einmal eine Regenfront. Die Straße ist noch trocken, aber es kommt auf mich zu und ein Parkplatz ist gleich da, um anzuhalten und Fotos zu machen. Das rote Dingens da ist eine Toilette. Manchmal machen die Norweger die Sachen schon besonders.

Ich staune jedes mal, wenn ich sowas außergewöhnliches sehe, dabei sollte ich mich darüber hier in Norwegen nicht mehr wundern. Dann komme ich an Oslo vorbei und schaffe es durch dichten Verkehr aber ohne Stau hindurch und nach einiger Fahrerei bin ich dann an der Grenze angekommen.

Ich habe schon meinen Personalausweis herausgesucht und bereitgelegt, aber da wollte niemand was von mir. Ich war fast ein wenig enttäuscht aber andererseits freue ich mich auch darüber. Am ersten Parkplatz nach der Grenze habe ich dann gesucht, wo ich denn übernachten könnte. Viel Lust zum weiterfahren hatte ich nicht.

Bofors Camping ist ein hübscher Platz, direkt am Wasser. Viele Dauercamper aus Norwegen haben hier ihren Wohnwagen stehen. Und natürlich auch Platz für die Durchreisenden.

Am Wasser Blick auf die Inseln und Inselchen ringsumher. Die Lage dieses Campingplatzes ist richtig toll und die Anfahrt ist ein kleines Abenteuer. Die Inseln sind mit engen Brücken mit Ampelschaltung verbunden. Die Straßen nicht sehr breit und kurvig. Mit Rücksicht und Ausweichstellen kommt man dann auch an.

Der Himmel ist grau, der Empfang war sehr herzlich und ich habe einen hübschen Platz der nicht ganz so nah am Wasser ist, dafür auch nicht so windig.

Tschüss Norwegen! Hallo Schweden! Und Pläne und Ideen für den nächsten Urlaub sind schon wieder da. Morgen will ich dann weiterfahren, damit ich näher an der Fähre bin.

Polarkreis

Nach Alt Luleå bin ich auf der E4 los gefahren, dann weiter auf die E10 und wenn man viel Strecke machen möchte, sind die Europa Straßen klasse. Aber man sieht so wenig vom Land und so habe ich mein Navi überredet Nicht die E Straße weiter zu nutzen und bin irgendwann auf eine dreistellige Landstraße abgebogen.

Das klingt jetzt schlimmer als es tatsächlich war, denn hier im Norden sind die Straßen alle einigermaßen gut und breit ausgebaut, nur eben manche deutlich weniger genutzt. Das ging soweit, dass ich mir gedacht habe “Wow, Rush hour” als mir drei Autos nacheinander entgegengekommen sind.

Nichts als Gegend und das Wasser da im Bild ist kein See, sondern ein echt breiter Fluss. Der Kalixälven. Später würde ich ihn noch überqueren, aber erstmal kam der Polarkreis. Das hatte ich schon mal auf meinen letzten Reisen, aber es ist immer wieder etwas besonderes, zu wissen, dass nördlich die Sonne jetzt dann nicht mehr untergeht und im Winter nicht mehr Aufgeht, für eine gewisse Zeit.

und ich habe auch hier die “Nett hier, aber waren sie schon mal in Baden Württemberg” Aufkleber gefunden. Paul meinte nur, dass die quasi überall zu finden wären. Und natürlich habe ich das obligatorische Selfie auch gemacht. Nein, hier gibts das nicht zu sehen.

Weiter den Fluss entlang und dann auf einmal auf einer Brücke queren, aber was für eine Aussicht. Auf der einen Seite ein Wasserfall und die Menge Wasser war echt beeindruckend. Scheint wohl jetzt am Anfang des Sommers noch genug Schmelzwasser zu kommen.

und auf der anderen Seite fließt der Fluss träge weiter. Aufgewühlt und für Fische und auch Angler ein toller Platz, denn an dem Parkplatz, an dem ich den kurzen Halt eingelegt habe sind etliche Autos und Wohnmobile gestanden und einige haben sich mit Angelausrüstung auf den Weg gemacht.

und auch heute war das Wetter richtig sommerlich schön und warm. Wolken, aber viel Blau am Himmel zu sehen und gut 23 Grad. Wenig Verkehr, schönes Wetter und ein Tempomat, der einem das Leben erleichtert… so laufen die Kilometer.

Die nächste Brücke, der nächste Fluss und wieder schön viel Wasser, aber nirgendwo Überflutungen zu sehen. Scheint also alles normal zu sein.

Karesuando auf schwedischer Seite, Karesvanto auf der Finnischen Seite ist ein Grenzort, aber ich kann außer einem Fluss nichts wirklich begrenzendes erkennen. Alles hier ist Land der Samen und auch die Ortsschilder sind in zwei Sprachen oft mit vielen Ös und Äs. Spannend wenn ich dann ins Stolpern kommen, wenn ich versuche das zu lesen.

Luleå Gammelstad

Also, das soll jetzt keine Beleidigung sein. So heißt Alt Luleå tatsächlich. Ein kleiner Ort am Rande der Großstadt und wenn man den Reiseführern glauben darf ein absolutes “must see”. Also bin ich von meinem Übernachtungplatz – einem Hotel mit Campingmöglichkeit aufgebrochen und die 8 km dahin gefahren.

Es gibt neben dem historischen Ort, auch noch ein Freiluftmuseum, wo noch ältere Gebäude zusammengetragen waren, um einen Überblick über Schweden im 18. und 19. Jahrhundert zu geben.

So fing es damals an, ein Telefon für den ganzen Ort und nicht für jeden in der Hosentasche. Und auch die Landwirtschaft war noch sehr wichtig. Gab ja sonst nix.

jetzt aber weiter durch die Altstadt. Viele Häuser scheinen mir nicht bewohnt zu sein, dazu sind sie für heutige Verhältnisse viel zu klein und beengt.

Zentral ist natürlich die Kirche. Damals die erste größere Kirche im Norden und ein Symbol des schwedischen Machtanspruchs hier oben. Menschen gab es noch nicht viele, aber man musste schon was ordentliches haben, um Eindruck zu machen.

Der Kirchturm wurde später neu gebaut, höher, größer, schöner.

und dann weiter durch die Straßen schlendern. Außer mir und ein paar verwirrten Touristen war am Montag Morgen um 9 Uhr noch nix los. Aber ich fand es um so schöner, wenn kaum Menschen unterwegs sind.

Der “Hof des Bürgermeisters” mitten in der Stadt und der ist auch bewohnt und obwohl es mich gereizt hat, in das eine oder andere Fenster reinzuschauen habe ich es nicht gemacht. Wer möchte schon von neugierigen Touristen beobachtet werden. Und wer möchte in einem Ort wohnen, wo vermutlich Tag für Tag viele Menschen zum schauen kommen.

Ich möchte sowas jedenfalls nicht, denn so wie es hier offensichtlich üblich ist, gibt es wenig Gardinen und anderen Sichtschutz.

So war ich dann nach einer guten Stunde durch. Ich hätte gerne noch im Museumsdorf mehr angeschaut, aber der Laden hätte erst gegen 11 Uhr aufgemacht und so lange wollte ich nicht warten. Bis Karesuando sind es noch gut 500 km.