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Erdene Zhuu

Es ist das älteste buddhistische Kloster der Mongolei. Und als wir um die Mittagszeit in Karakorum angekommen sind haben wir außerhalb der Klostermauern Pause gemacht. Es ist sonnig und warm und es gibt kaum Schatten, also drängen sich alle in der Nähe vom Bus. Nur eine Kleinigkeit essen und trinken und dann geht es weiter.

Die Ansicht von außen auf die vielen Stupas ist sehr beeindruckend und es wird vermutet, dass ein großer Teil des Klosters auf der Fläche steht, die einst die Hauptstadt des Mongolen Reiches war.

Ein bisschen weiter weg ist noch eine Ausgrabung und die Schildkröte von Karakorum, aber der Blick zurück ist mal wieder beeindruckend. Die Klostermauern, die sich so weit ziehen. Rechts steht unser Bus, der dagegen klein aussieht.

Aber dann geht es auch schon ins Kloster hinein. Und es ist beeindruckend und auch traurig, wie wenig noch übrig geblieben ist. Einige Tempel haben die Kulturrevolution überlebt, einiges ist wieder aufgebaut worden und einige neue Gebäude sind auch errichtet worden.

Erdene Zhuu ist nicht nur aktives buddhistisches Kloster, es ist auch Anziehungspunkt für Touristen. Auch Begegnung mit der Vergangenheit, die jeder auf seine Art lebt. Jugendliche in historischen Trachten, die in der Sonne schwitzen und natürlich auch jede Menge Selfies machen.

Drei Hallen, die die unterschiedlichen Stadien von Buddha beinhalten. Der Junge, der mitten im Leben stehende und der altersweise Buddha. Viel Gold, viele Gebetsmühlen und ich weiß nicht, warum ich mir das Geld für das Fotografieren sparen wollte, aber irgendwie war ich von den Tempeln sehr beeindruckt.

Manchmal muss man die Dinge auf sich wirken lassen, um die Details zu sehen.

Es waren auch viele Besucher da. Hier merke ich dass wir den wilden, touristisch unerschlossenen Westen der Mongolei verlassen haben und in belebtere Gegenden kommen. Im Vergleich zu Deutschland immer noch menschenleer, aber die Veränderung ist zu spüren.

Und dann gehen wir auch schon weiter im Klosterbezirk, verlassen einen Tempel

und gehen zu einer großen Stupa. Was ich auf dieser Reise gelernt habe ist, dass eine Stupa ein Reliquienbehälter ist, der die sterblichen Überreste eines bedeutenden Buddhistischen Mönches enthalten. Je weiter er in seinen Inkarnationen war, je bedeutender, um so größer die Stupa.

Sieht so aus, als ob hier jemand wirklich Wichtiges und einige wichtige Menschen begraben sind. Und dann ein Stück weiter ist dann die aktiv genutzte Gebetshalle und Aufanthaltsräume der Mönche.

Es erinnert ein wenig an die Tibetischen Tempel, aber das liegt auch daran, dass der Mongolische und der Tibetische Buddhismus eng verbunden sind. Auch in dieser Religion gibt es unterschiedliche Schulen – hier sind es die Gelbmützen, woanders dann die Rotmützen. Es sieht so aus, als ob es bei jedem Glauben verschiedene Auslegungen gibt, aus denen dann die unterschiedlichen Ausrichtungen entstehen.

Ein Opferschal am Eingang, als Geschenk und Bitte um wohlwollende Erhörung der Gebete. So wie wir sie auch schon an Passhöhen gesehen haben.

Natürlich gibt es die hier im Kloster zu kaufen und auch ich habe mir so einen Schal geholt, allerdings ist er mit mir nach Hause gekommen.

Es gibt noch einen Souvenirshop, wo ich mir einen Rucksack gekauft habe. Ich hatte ihr schon in anderen Städten auf Märkten vorher gesehen und lange gegrübelt, ob ich soll oder nicht… hier habe ich dann zugeschlagen. Ein schöner bestickter schwarzer Rucksack.

Und dann haben wir uns gesammelt, sind zurück zum Rotel und dann zum Camp gefahren. Das Camp ist am anderen Ende der Stadt und nur über eine abenteuerliche Schaukelei auf der Piste zu erreichen. Dann bauen wir auf und freuen uns schon auf den Abend, denn neben Dusche, Toiletten und einem guten Essen erwartet uns ein Konzert mit mongolischem Kehlkopfgesang.

Die Gruppe Khar Khorum ist extra aus Ulan Bator angereist. Nicht nur für uns, denn morgen werden wir sie sehen, wie sie für eine andere Gruppe ein Konzert geben. So eine Fahrt muss sich schließlich lohnen.

Die Instrumente sind die mongolische Pferdekopfgeige mit zwei Saiten, ein Hackbrett, das mich an ein Cymbal erinnert, eine runde Balalaika und eine flache Harfe, ähnlich wie das chinesische Guzheng. Der Gesang war beeindruckend und die Melodien von fröhlich mitreißend durch die Steppe galoppierend bis melancholisch traurig. Eine sehr schöne Musik. Als der Sänger den Kehlkopfgesang angestimmt hat, habe ich mir gedacht – moment, das Geräusch kann ein Mensch machen? Ich kenn das und hab das schon mal gehört… So kann es gehen.

Wir saßen alle da und haben gebannt gelauscht. Direkt vor unserem Bus, im Freien diese Konzert. Das war schon was besonderes… und dann kam noch etwas dazu. Auch eine mongolische Kunstform – die Schlangenmädchen. Und bei manchen Posen habe ich mir nur gedacht – hat denn das Mädchen noch Knochen?

Nachdem wir alle völlig beeindruckt und begeistert waren, noch ein Lied zum Abschluss. Und ein Gruppenbild, dass ich mit meinem kleinen Drucker für die Künstler ausgedruckt habe.

Und so geht ein aufregender Tag zu Ende. Voller Eindrücke krabbel ich dann später in meine Koje und schlafe gut.

Tsetserleg und Charchorin

Im Camp am Taikhar Monilithen wird schon klar, dass wir allmählich in touristischere Gebiete kommen. Bis hierher geht auch die “kurze” zwei Wochen Tour von Rotel Tours. Der weite, dünn besiedelte Westen war unser Einstig in ein faszinierendes Land. Heute werden wir nicht so weit Fahren, denn bis Charchorin – Karakorum – der ehemaligen Hauptstadt der Mongolei ist es nicht so weit. Dafür haben wir mehr Sightseeing am Programm.

Aber erstmal müssen wir wieder einen Pass überqueren, ein Ovoo umrunden und die einfach wunderbare Natur genießen. Ich schreibe diese Seiten jetzt von zuhause aus und erlebe die Reise wieder und merke wie sehr anders die Mongolei doch ist.

Natur, vielleicht nicht unberührt, aber doch sehr intakt und faszinierend und schön. Eine Wiese voll blühendem Edelweiß. In den Alpen muss man einzelne Pflanzen suchen und hier eine Wiese voll.

Liegt da ein Frosch oder eine Schildkröte? Einfach mal der Phantasie und Vorstellungskraft freien Lauf lassen. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir in Tsetserleg an.

Hier werden wir ein zum Museum umgewidmetes Buddhistisches Kloster besuchen. Martin gibt uns einen Crashkurs in Buddhismus, die unterschiedlichen Lehren und wer der historsiche Buddha war und wie die Lehre ihren Ursprung genommen hat.

Während der Kulturrevolution, also der Zeit als die Mongolei kommunistisch wurde sind sehr viele Klöster dem Erdboden gleich gemacht worden, viel der buddhistischen Religion und auch die Mönche wurden ausgelöscht. Trotzdem sind einige erhalten geblieben, manche Schätze wurden versteckt und so allmählich werden die alten Klöster wieder aufgebaut. Hier in Tsetserleg ist es ein Museum.

In den Gebäuden sind Ausstellungen über das Leben in der Mongolei, historische Kleidung, Gerätschaften, Spiele und Schmuck. Beeindruckend sind die Schnitzereien und die bunte Bemalung. Fröhlich und dem Leben zugewandt.

Im Innenhof steht ein steinerner Wächter

und hütet die Schätze im Inneren der Gebäude

Kleidung, Stiefel und Schmuck

Und dann kommen wir doch noch in einen Gebetsraum. So ganz ungenutzt ist es dann doch nicht. Zwar ist jetzt kein Mönch anwesend, aber es sieht so aus, als ob jeden Moment einer reinkommt und seinen Gebetsgesang anstimmen könnte.

und dann geht es auch schon wieder weiter. Obwohl heute nur 160km Fahrt geplant sind und wir schon ein Stück hinter uns haben, wollen wir noch einkaufen. Von draußen noch mal ein Blick auf die verzierten Dächer.

Eine der Mitreisenden kauft im Museumsladen ein wunderschönes bemaltes Lederbild. Martin gibt noch den dringenden Hinweis sich auf jeden Fall eine Quittung dafür geben zu lassen, um nachweisen zu können, dass man das legal gekauft hat und nicht irgendwo hat mitgehen lassen. Schwierig auch zu sagen ob das ein Original oder eine gute Replik ist.

und dann sind wir auch schon unterwegs, weiter durch grünes Weideland und viel Herden sind vom Bus aus zu sehen. Sehr viele Pferde – fast nur Stuten, denn die werden für die Stutenmilch gehalten.

Viele Bäche und Flüsse und saftiges Grün sorgen dafür dass hier besonders viele Herden sind und auch die Nomaden in ihren Gers – so heißen die Jurten hier – wohnen.

Mitten in der Steppe sehen wir viele Pferde um einige Gers und wir halten mal an. Neugierige Europäer gehen nahe ran, um die Tiere zu begutachten. Als ob es bei uns keine Pferde gäbe…

und dann kommen wir auch schon in Charchorin an. Von der ehemaligen Hauptstadt der Mongolei, der Residenz von Dshingis Khan ist nichts mehr übrig geblieben, außer einer großen steinernen Schildkröte.

Die Siedlung bestand damals aus Jurten und für den Khan selber eine Palastjurte die riesengroß gewesen sein muss. Auf dem 1000 Tugrik Geldschein ist sie abgebildet, wie sie auf einem Wagen steht, der von etlichen Ochsen gezogen wird. 1000 Tugrik sind ungefähr 25 Cent.

Es wird vermutet, dass der Rest der Stadt dort war, wo jetzt das Kloster Erdene Zhuu ist. Die Mauern sind jedenfalls sehr beeindruckend. Aber jetzt machen wir kurze Pause, um einen Happen zu essen und am Nachmittag das Kloster zu besuchen.

Links die Klostermauern, vor uns die Stadt Charchorin und irgendwo weiter rechts hinten wird unser Camp für die Nacht sein.

Ziege mongolische Art

Als wir am Camp am Taikhar Chuulu angekommen sind hat uns unser Reiseleiter Martin erklärt, dass uns heute etwas Besonderes erwartet. Eine frisch geschlachtete Ziege auf traditionelle Art im Topf gekocht und dass wir auch bei der Schlachtung dabei sein können.

Das ist sicher nichts für einen schwachen Magen, deswegen war klar, dass niemand dabei sein muss, der nicht mag. Da meine Eltern Enten hatten, meine Großeltern Stallhasen und sie auch Nutztiere waren, die irgendwann auf dem Teller gelandet sind, war das für mich Okay. Wir haben uns also an einem Eck im Camp versammelt und waren gespannt und neugierig.

Das Feuer wurde vorbereitet, der große Topf stand schon bereit und die Ziege hat wohl geahnt, dass das heute nicht gut für sie ausgehen würde. Ein Schlag, ein Schnitt und das wars dann während schon das Feuer vorbereitet wurde.

Erst kamen die Innereien heraus, die Därme in eine Schüssel, alles andere an ein Gestell gehängt.

und dann musste das Fell runter. Das geht auch am besten, wenn die Ziege am Gestell hängt.

Hufe und Kopf müssen noch weg und dann kann man sich ans Zerlegen machen.

Während die einen mit dem Zerlegen anfangen, wird die frische Leber in Zwerchfell eingewickelt mit Zwiebel überm Feuer gebraten. Leber ist so ein spezielles Thema für mich. Als kleine Kind habe ich mich geweigert Leber zu essen und auch jetzt noch mag ich sie nicht. Leber Berliner Art, danke, aber nein danke. Trotzdem habe mich durchgerungen ein Stück zu probieren, nur um meine Meinung zu bestätigen.

Leber ist nichts für mich, selbst wenn sie ganz frisch ist und egal ob Schwein oder Ziege. Während die Ziege zerlegt wurde kam die Frau des Hauses und hat die Därme gereinigt. Es wird alles von der Ziege verwendet und nichts kommt weg.

Der Feuer wird geschürt und der Topf vorbereitet. Als die Ziege zerlegt ist, werden die heißen Steine aus dem Feuer geholt und in den Topf zwischen die Ziegenstücke gelegt und dann mit Wasser aufgegossen.

Jetzt nur noch den Deckel zu und den Topf aufs Feuer stellen und ungefähr ein und halb Stunden kochen lassen.

Gruppenbild der Akteure aktiv wie passiv

Soweit so gut. Wir haben uns also auf ein Fesmahl gefreut und wurden nicht enttäuscht. Im großen Saal im Camp war für uns eine große Tafel gedeckt. Die heißen Steine wurden aus dem Topf geholt, sauber gemacht und jeder Gast hat einen Stein zum Hände wärmen bekommen.

letzte Vorbereitungen, Sauce, Fett und das Vorlegebesteck

Gekocht sieht das doch sehr lecker aus und auf dem Teller dann gleich noch mehr.

Ich muss sagen, dass ich vermutlich noch nie frischeres Fleisch gegessen habe. Die Ziege war etwa vier Jahre alt und hat noch nicht diesen ausgeprägten Geruch und Geschmack gehabt, war also sehr lecker.

Zum Abschluss gab es Schnupftabak als Zeichen guter Mongolischer Höflichkeit und Gastfreundschaft. Der hat dann ziemlich in der Nase gekribbelt. Insgesamt ein Erlebnis und schön dass ich es erleben durfte. Den Abend haben wir dann noch mit einem guten mongolischen Bier beschlossen.

Taikhar Chuulu

Unser Tagesziel ist der Taikhar Chuulu, ein Monolith mitten in der Steppe. Aber bis wir dort sind müssen wir erst mal unser Camp abbauen. Gestern war ein ziemlich durchwachsener Tag, viel Regen, viel Fahrerei und nicht sehr erbaulich. Dafür ist es heute Früh um so schöner. Die Sonne scheint und unser Frühstück im Sonnenschein ist ein toller Start in den Tag.

Die Landschaft ist so saftig grün und anders als das, was wir die letzten Tage in trockener Steppe gesehen hatten. Ein bisschen wie zuhause und doch ganz anders. Das Wasser im Fluss ist angenehm und der Start in den Tag is sehr angenehm. Am anderen Ufer ist Vulkangestein zu sehen das von Ausbrüchen der Khrogor Vulkans stammt.

Wir frühstücken auch später als sonst, denn die heutige Etappe ist nicht sehr lang.

Wir brechen auf und entlang der Stecke sehen wir große Herden mit Schafen, Ziegen und Pferden und ihre Hirten, mal auf Pferd, mal auf Motorrad.

Die Landschaft zieht an uns vorbei und scheint endlos weit. Die vielen Herden und vielen Tiere machen den Reichtum der Mongolei aus. Alles Nutztiere die jemandem gehören.

Und auch der Buddhismus ist allgegenwärtig. Eine Stupa mitten in der Landschaft.

Und dann kommen wir an der Schlucht des Chuluut Flusses an. Hier hat sich der Fluss eine Schlucht über 100 km in das Vulkangestein gegraben und einen beeindruckenden Canyon geschaffen.

Ein Ort, der auch von vielen Mongolen besucht wird, quasi ein touristischer Hotspot. Im Hintergrund ist ein Touristencamp zu sehen. Und vor der Schlucht ein Souvenirladen und ein Gedenkstein. Ich habe leider nicht herausbekommen, wofür genau.

Beeindruckend sind die alten Lärchen und die Gegend, es fühlt sich ein wenig wie Alpenvorland an.

Ich stöbere noch am Souvenirladen und finde einen Kühlschrankmagneten, den ich mitnehme, als die anderen sich schon auf den Weg entlang des Canyons machen. Ich nehme mir noch Zeit, um ein paar mehr Fotos zu machen und die Gegend auf mich wirken zu lassen. Ich steige in den Bus ein und es sind noch ein paar mehr, die nicht mit auf die Wanderung sind.

Während wir warten, entdecke ich ein paar Blümchen. Ich kann einfach nicht verleugnen, dass meine Eltern Gärtner sind, denn Grünzeug ob blühend oder auch nur anders finde ich immer interessant.

Martin und auch der Rest der Gruppe kommt allmählich an, und wir können aufbrechen und weiterfahren. Es ist schön, dass wir heute Zeit haben.

Wir fahren weiter durch diese beeindruckende weite Landschaft. Grün, weit, Lärchenwälder. Verstreut sind die Jurten der Mongolen zu sehen. Immer wieder ein paar zusammen. Es gibt eine Koch Jurte und eine Wohn Jurte… und manchmal mehrere Wohn Jurten, wenn eine größere Familie zusammen lebt.

und natürlich wieder große Herden am Wegesrand, diesmal Yaks. Diese großen haarigen Tiere, Grunzochsen und sie machen ihrem Namen alle Ehre…

und natürlich gibt es hier auch Pferde, denn irgendwoher muss die viele Stutenmilch kommen, die ich auf den Märkten gesehen habe.

Unterwegs kommen wir an einem Coffeeshop vorbei – ich finde die kyrillische Schreibweise spannend. Ich habe tief in meinen Erinnerungen graben müssen, denn das eine Jahr Russisch aus der Schulzeit war schon sehr lange her. Immerhin konnte ich die Schilder und Beschriftungen entziffern… langsam, sehr langsam

Auf dem Weg zum Mittagshalt, mitten in der Gegend.

Wir halten an. Es sind genügend Steine und Hügel da, um ungestört mal kurz zu verschwinden.

Natürlich kam auch hier der Hinweis, bitte nicht bis hinter den Horizont zu gehen.

Dass ich hier auf der Wiese Edelweiß finde hat mich erstaunt. Und es war nicht nur einer, es waren richtig viele.

Bei der Weiterfahrt überqueren wir noch einen Pass und sehen einen etwas ungewöhnlichen Owoo. Nicht nur Stein, sondern auch aus Baumstämmen. Und in der Mitte viel Platz für Dankesgaben, Opfergaben und Fürbitten.

Man sieht häufig, dass Geld als Opfergabe da liegt. Etwas verwunderlich, denn wer sollte denn das Geld bekommen, wer sollte es holen, ohne die Opfergabe zu entweihen. Anderseits sind es immer nur kleine Scheine

Und ein Schal mit den acht Symbolen des Glücks im Buddhismus. zu sehen sind Muschelhorn, endloser Knoten, Fische, Lotosblüte, Rad – die Symbole sind die Ashtamangala.

Und dann kommen wir auch schon sehr bald am Taikhar Camp an. Wir werden schon erwartet und an unseren Platz gelotst. So ein großes Fahrzeug muss ja schließlich ordentlich stehen und für heute Abend ist neben Duschen auch noch etwas besonderes geplant. Für uns wird eine Ziege geschlachtet, zubereitet und soll unser Abendessen sein.

Das ist der Monolith. Der Sage nach, soll ein Riese eine böse Schlange unter diesem Stein gefangen haben.

Wir überlegen beim Aufbau, ob wir die Regenplane mit aufspannen sollen, denn der Himmel zieht schon wieder zu und es wird windig.

Über die Sache mit der Ziege und dem Essen schreibe ich im nächsten Beitrag… ist nicht unbedingt was für einen schwachen Magen.

Nach dem Essen sind wir noch mal raus und zum Monolithen gegangen. Keine zwei Stunden später und es ist wieder klar und schön.

Um diesen Monolithen gibt es einige Touristencamps und auch die Mongolen selber kommen hier her. Weil es schon spät ist, ist nichts mehr los, aber vorhin sind noch Yaks und Pferde hier herumgetrieben worden, damit die Gäste was zum reiten haben und es gibt auch Zielscheiben fürs Bogenschießen. Reiten und Bogenschießen, zwei der beliebtesten Sportarten hier. Ringen ist noch beliebter, aber das kann man auch auf einer großen freien Fläche machen.

Zurück am Camp werfen wir noch einen Blick auf die Miet Jurten für Gäste, die nicht mit dem Rotel unterwegs sind.

Gute Nacht. Mal schauen wo es morgen hin geht…

Weiter Richtung Tsetserleg

Es ist Sonntag. Woher ich das weiß? Es gibt Ei zum Frühstück. Ansonsten ist heute nichts sonntägliches auszumachen. In der Nacht hatte es geregnet und die Planen sind klamm, die Temperatur ist bei 11°C und es nieselt noch immer. Also eine schnelle Katzenwäsche, Frühstücken, Abbauen und vor allem noch mal den nassen Sand aus dem Rotel kehren. Einsteigen und los geht es.

Unser Talisman hilft bei der Fahrt über den sandigen Untergrund des Canyons in dem wir übernachtet haben. Durch den Regen ist der Sand nicht mehr so fest und unser Rotel hat ein bisschen Mühe da raus zu kommen. Wir bleiben aber nicht stecken und auch unser Begleitfahrzeug schafft es ohne Probleme wieder zurück zur Straße.

Die Wolken hängen tief, es ist kühl und das Wetter hilft irgendwie nicht wirklich bei der Motivation. Aber immerhin ist es nicht mehr trocken und sandig, sondern grün und es sind auch immer wieder mal Wälder zu sehen. Und natürlich auch eine Menge Herden.

Kamele und gemischte Ziegen und Schafherden

Wir fahren weiter und kommen an einem kleinen Buddhistischen Tempel und zwei Stupas vorbei. Sonst ist weit und breit nichts zu sehen. Martin meint, dass dies der Platz ist, an dem die lokalen Nadaam Spiele abgehalten werden. Ringen, Bogeschießen, Reiten… aber jetzt ist hier nichts los.

In diesen Stupas sind die sterblichen Überreste von Geistlichen oder anderen wichtigen Persönlichkeiten des Buddhismus begraben. Eine Art Reliquienschrein, naja und je bedeutender die Person, um so größer die Stupa.

Wir kommen an Tosontsengel vorbei, einer etwas größeren Ansiedlung. Noch ist es nicht Zeit für einen Mittagsstopp oder einkaufen, also geht es weiter.

Jurten und Häuser und beim Blick in die Straßen sieht man, wie das Wasser steht. Auch hier hatte es wohl ordentlich geregnet.

Insgesamt sind die Siedlungen und Städte in der Mongolei nicht wirklich beeindruckend und sind zum Teil erst während der sozialistischen Zeit so gewachsen. Die nomadische Kultur ist bei vielen Mongolen noch tief verwurzelt und so sieht man immer wieder die Jurten und ein Auto oder Motorrad daneben.

Ich bin froh, dass wir im Bus sind und nicht auf dem Motorrad. Geschützt, wenn mal wieder ein Schauer durchzieht. Den Tieren macht es scheinbar nichts aus und die Mongolen sind es vermutlich auch gewohnt, nicht so wie ich verwöhnter Zivilisationsmensch. Aber auch das gehört dazu. Auf der Strecke kommen wir zu einer Stelle, an der noch die Reste einer alten Brücke im Fluss stehen. Die war komplett aus Holz und Steinen gebaut.

Wir fahren weiter und kommen zu einer Säule, ein paar Gebetsmühlen – Ikh Uul Sum steht auf der Säule. Sum ist eine Stadt, also quasi ein Ortsschild, dass die Reisenden willkommen heißt, oder verabschiedet.

Natürlich braucht es auch ein Beweisfoto, dass ich da war, also habe ich meine Kamera einer Mitreisenden in die Hand gedrückt und sie gebeten ein Foto zu machen. Sie hat sonst immer mit ihrem Handy fotografiert und war etwas vorsichtig.

Ich habe meine Jacke an, denn es war ordentlich windig und nicht wirklich warm, so wie schon den ganzen Tag. Und dann ging es weiter, an einigen Herden vorbei. Dieses mal Yaks, oder vielleicht auch einer Kreuzung aus Yak und Rind.

weiter bergauf, denn bevor wir zum Ziel der Tagesetappe kommen, müssen wir noch eine Passhöhe auf 2200 Metern überqueren.

Lärchenwälder und oben am Gipfel merkt man schon, dass die Bäume wieder weniger werden. Wir nähern uns der Baumgrenze und Schneereste sind noch zu sehen. Sowas kenne ich auch aus Norwegen – Schnee im Sommer.

Und dann auf der Passhöhe angekommen pfeift der Wind, leichter Nieselregen weht uns ins Gesicht. Eine kurze Pause und ein paar schnelle Fotos, denken sich auch die anderen Reisenden.

Dann geht es wieder runter in die Ebene und die Landschaft ändert sich wieder. Vorbei am Terkhiin Tsagaan See sind wir fast am Ende unseres Tages angekommen. Das Wetter bessert sich, der Himmel reißt auf und wir schlagen unser Lager am Ufer eines Flusses auf.

Das erste mal, das ich ein wenig Zweifel hatte, ob die Reise doch so clever ist. Aber das verging unter dem blauen Himmel relativ schnell. Die Regenplane wurde aufgespannt, damit sie abtrocknen konnte. Unser Bier haben wir zum Kühlen in den Fluss gelegt und dann geschaut, was so um uns herum ist.

Das Wasser ist kühl, aber nicht kalt und wäre das Wetter den Tag über besser gewesen, hätte man baden können. Ein schönes Eckchen.

Die Bäume da am Fluss entlang waren der Platz wo man hin müsste, wenn man denn musste. Und auf der anderen Seite, war eine Mongolische Familie, die das Wochenende hier ihr Zelt – keine Jurte – aufgeschlagen hatten. Spiel und Spaß und Ball spielen, aber jedenfalls sind sie noch am selben Abend weg gefahren. Montag arbeiten, vermutlich.

und dann der Blick über den Fluss. Ein wenig Ruhe, ein gutes Abendessen und dann noch das Bier aus dem Fluss holen. Wermutstropfen – der Tag der Alkoholverschwendung, denn ich hatte eine Vodka Flasche in einen Pullover eingewickelt und in der oberen Ablage. Am Abend war mein Pulli mit Vodka getränkt. Und Kai hat eine Dose Bier eingebüßt. Mini Loch und den ganzen Tag über ist es langsam ausgelaufen. Weil es regnerisch und feucht war, ist das auch nicht weiter aufgefallen.

Prost – mit dem Restalkohol, den wir noch hatten…