So lautet das Ziel für heute. Aber erstmal sind wir noch im Camp am Fuße der White Stupa. In der Nacht hat es dann doch geregnet und die Temperaturen in der Früh waren angenehm und wir hatten alle unseren Spaß. Für manch einen zu viel Spaß, aber in einer Gruppe gibt es nach zwei Wochen zusammensein schon mal die eine oder andere Spannung.
Jedenfalls müssen wir den Weg den wir gestern von der Straße nach Osten gefahren sind wieder zurück, naja zumindest grob die Richtung und etwas nördlicher halten. Es ist schon spannend, wie Pistenrouten und Wege entstehen. Irgendwann sind wir dann auf der Teerstraße und es ist teilweise ein wenig holprig. Dem einen oder anderen Mongolen erscheint das auch so und so fahren sie in den Spuren neben der Straße in die selbe Richtung.
In Mandalgovi wieder ein kurzer Stop. Martin möchte uns auch hier den zentralen Markt zeigen und wie in vielen Städten vorher gibt es ihn in der Form nicht mehr. Die Moderne ist in der Mongolei angekommen. Supermärkte verdrängen die zentralen Märkte. Dass das nicht alles gut ist, ist schon klar, denn so gehen den Hirten die Möglichkeiten zur Direktvermarktung verloren.

Wir verlassen Mandalgovi in Nordwestlicher Richtung und die Steppe wird hügelig und grün und es geht von Kuppe zu Senke und kleine Seen sind zu sehen und auch feuchte Stellen, die wir mit unserem Rotel umfahren.

Martin erzählt uns wieder eine Menge über den Buddhismus und ist dabei so detailiert und ausführlich dass mir die fremdartigkeit der Religion bewusst wird. Sie ist so ganz anders als der europäische Kulturkreis. Jedenfalls hänge ich meinen Gedanken nach und schweife ab. Die Gegend ist nicht sehr abwechslungsreich und auch die Orientierung ist schwierig. Jedenfalls schaue ich irgendwann auf mein Handy und stelle fest, dass wir nach Süden zurück fahren.

Ich gebe dann irgendwann über die Sprechanlage bescheid und bekomme ein “das kann ich mir nicht vorstellen” bis dann ein Kohletagebau hinter dem nächsten Hügelkamm erscheint, den wir schon vor einiger Zeit passiert hatten. Echte Männer fragen nicht nach dem Weg, sie kreisen ihr Ziel ein… Wir wenden und dann geht es in die richtige Richtung.

Wir kommen allmählich zum Erdsteine Nationalpark, wie es im Reiseführer genannt wird und kommen an eine Stelle, die der Reisegruppe vor einem Jahr fast zum Verhängnis geworden wäre. In schwerem Regen und bei nassem Untergrund ist es ins Rutschen gekommen. Wir besichtigen die Stelle und sehen noch immer die Furchen die das Rotel damals gegraben hat.

Eine beeindruckende Landschaft und den Weg da unten müssen wir nehmen, um zu unserem Platz für die Nacht zu kommen. Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, dass der Name nicht ganz korrekt ist und der Ort Baga Garziin Chuluu genannt wird.

Wo wir jetzt stehen, geht es aber nicht weiter…

Also umkehren und Martin bittet uns, nicht einzusteigen, denn die Passage ist nicht ganz ungefährlich und er möchte uns nicht im Fahrzeug haben. Mal schauen, was das wird.

Das Begleitfahrzeug fährt voraus.

Das Rotel kommt um die Kurve und wir betrachten gespannt

Etwas eng ist die Spur dann schon

langsam aber stetig fährt Peter das Rotel die Passage hinunter

und dann ist es auch schon fast geschafft

Aufsitzen und die letzten Kilometer bis zum Übernachtungsplatz mitten in der Wildnis in einem Canyon.
Die abendliche Routine beginnt. Aufbauen, Kojen lüften, Abendessen vorbereiten und Handys laden. Nicht dass wir viel Empfang hätten aber einige der Mitreisenden machen nur noch mit dem Handy Bilder und müssen natürlich während der Fahrt wenn wir Empfang haben Kontakt mit der Welt halten. Ich bin da auch so einer…

Es ist Abend und Wolken ziehen auf. Wir beschließen ein Lagerfeuer zu machen und so machen sich ein paar auf den Weg um Holz und Dung zu sammeln. Ich hätte nicht gedacht, wie gut das brennen kann.


Wir sitzen gemütlich beisammen, das Feuer brennt und es wird allmählich dunkel und auch spät. Wir achten darauf, dass das Feuer aus ist, als wir dann zum Rotel zurück gehen, um uns in unseren Kojen einzumummeln.