Kultur in Ulanbataar

Heute ist die offizielle Sightseeing Tour in Ulanbataar. Wir beginnen mit dem Gandan Kloster, dann geht es in die Stadt, Sightseeing auf eigene Faust und am Abend dann eine Folkloreveranstaltung im National Academic Drama Theatre.

Peter muss am Rotel Reifen wechseln, also bauen wir wieder ab. Die Vertreterin der Mongolischen Agentur holt uns mit einem kleinen gelben Bus ab und wir machen uns auf dem Weg zum Gandam Kloster.

Es ist noch früh und das Kloster ist noch nicht offiziell geöffnet. Wir warten noch ein wenig auf dem Vorplatz und bekommen noch eine eindringliche Erklärung, dass wir auf unsere Wertsachen aufpassen müssen und überhaupt. Komischerweise hatte ich nie das Gefühl dass hier etwas komisch wäre.

Große Gebetsmühlen sind in diesen Häuschen versteckt.

Nicht jeder ist an der Kultur des Klosters interessiert und das Handy scheint spannender.

Aber wir gehen in die Bethalle und hören den Mönchen zu, wie sie Gebete rezitieren.

Ein Räucherofen raucht leise vor sich hin

und vor einem chinesisch aussehenden Löwen liegen Spenden.

etwas weiter an der Seite ein Buddha, eine Stupa und ein paar Gebetsmühlen. Ein wenig verbeult und vor dem Zugang der Touristen geschützt.

dann ging es weiter zur zentralen Halle mit dem großen Buddha. Sie ist das wohl bekannteste Gebäude des Klosters.

Auch vor diesem Gebäude ein Räucherofen und etliche Stupas. Rechts ist dann ein weiterer Tempel, der aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Der 26 Meter große Buddha wurde im Kommunistischen Regime eingeschmolzen und abtransportiert. Erst Mitte der neuziger Jahre wurde eine vergoldete Replik hergestellt, die aber nicht weniger beeindruckend ist.

Im Inneren sind viele kleine Statuetten, Gebetsmühlen und auch größere Statuen aus dem Buddhistischen zu sehen.

Im Tempel ist es kühl und angenehm und dann trete ich raus auf den Vorplatz. Der helle Stein und das Sonnenlicht blenden, die Wärme ist schon ganz ordentlich.

durch dieses Tor geht es wieder zurück in die Stadt

Wir kommen am Suchbataar Platz an, der gestern Abend noch gut belebt war. Mittagszeit, Wärme und dann natürlich noch der Nationalfeiertag sorgen dafür, dass kaum Menschen unterwegs sind.

Fahnen der Mongolei wehen im Wind

aber die Börse hat heute geschlossen. Wäre bestimmt interessant geworden, wenn man rein gedurft hätte.

Wir beschließen im Broadway Obsidian direkt am Platz zu essen. Ein gutes Lokal in bester Lage… billig war es nicht aber sehr lecker. Und dann ging es weiter, um ein paar der Museen zu besuchen.

Im Nationalmuseum der Mongolei gibt es viel zur Geschichte zu entdecken.

Von Hirschsteinen über Schmuck, Gold, Geschirre und Haarteile gibt es viel zu sehen.

Im oberen Stockwerk sind Gegenstände des Alltags zu sehen. Kleidung, Holzpuzzle

Kunstvoll bestickte Kleidung

und dann das Innere einer historischen Jurte. Und nicht so sehr viel anders, wie das was ich in den Jurten unterwegs gesehen hatte.

Raus aus dem Museum machen wir uns auf den Weg, um noch ein paar Souvenirs und Mitbringsel zu kaufen. Aber vorher machen wir noch einen Zwischenstop bei der Post und kaufen Briefmarken und schreiben Postkarten. Früher als ich mal gesammelt habe, waren die Mongolischen Briefmarken immer sehr schön und daran hat sich nichts geändert.

Auf den Straßen wird für Abkühlung gesorgt.

Wir kommen an vielen kleineren Läden vorbei und landen dann im State Department Store. Der Laden wurde uns als die ultimative Quelle für Souvenirs genannt worden.

Blöd nur, dass heute Nationalfeiertag ist und der halbe Laden geschlossen hat. So kommt man nur mit dem Aufzug in den 5. und 6. Stock. Im Erdgeschoss ist wie in großen Kaufhäusern die Parfüm Abteilung. Oben dann viel Kitsch aber auch wunderbare Pelze. Im Sommer vielleicht nicht so toll, aber in den Mongolischen Wintern bis -40°C haben sie durchaus ihre Berechtigung.

Der Ausblick von hier Oben ist auch nicht ohne.

Und an dieser Stelle macht sich bemerkbar, wie die Interessen auseinander gehen – Museum oder Shopping oder einfach nur Schlendern. Und so löst sich die Gruppe auf und wir gehen unserer Wege. Ein leckeres Softeis ist in der Wärme einfach super und das finde nicht nur ich, sondern viele Mongolen.

Zurück am Suchbataar Platz gehe ich noch in das Gobi Kaufhaus wo ich ein paar sehr schöne Kaschmir Teile bekomme. Kaschmir Schafe gibt es genug in der Mongolei und die Produktion wird gefördert. Und die Sachen sind sehr flauschig.

Und dann ist es auch schon Zeit für die Folklore Veranstaltung. Wir treffen uns vor dem Theater und weil Feiertag ist eine Veranstaltungen auf dem Platz davor. Musik und viele junge Menschen.

Ich bin schon gespannt was mich erwartet, denn das Konzert von Char Chorin war mir noch gut in Erinnerung. Und nach meinem Besuch im Museum wusste ich, dass es sehr viele unterschiedliche Völkergruppen in der Mongolei mit unterschiedlichen Traditionen gibt.

Es beginnt mit der Pferdegeige und Kehlkopfgesang, farbenfrohen Tanzeinlagen

eine Szene in einer Jurte – für mich sah es so aus als ob eine Hochzeit vereinbart wurde

dann in den Norden in den Altay mit seiner nähe zur Sibirischen Steppe und Schamanischen Einflüssen.

Der Höhepunkt sind die “Schlangenmädchen” bei denen ich mich wieder gefragt habe, ob die überhaupt ein Skelett haben…

Und zum Abschluss ein großes Orchester mit mongolischen Stücken und dann als letztes Stück der Radetzky Marsch. Wer schon mal das Neujahrskonzert der Wiener Philarmoniker gesehen hat, dem wird das bekannt vorkommen.

Nach der Vorstellung sammeln wir uns, werden von dem hübschen gelben Bus wieder eingesammelt und zum Hotel zurück gebracht. Die neue Gruppe ist schon angekommen und wir beäugen sie neugierig. Angeblich sind zwei Vegetarier dabei. Das wird spannend.

Peter hat den Reifen gewechselt, unser Rotel steht wieder an seinem Platz und wir haben wieder unsere Schlafkojen. Gute Nacht.