Heute heißt es früh aufstehen, früh aufbrechen, denn wir haben einiges an Strecke vor uns. Bis Arwaicheer haben wir noch Straße, aber dann geht es wieder auf die Piste. Es geht in Karakorum los und wir fahren durch eine grüne, sanft geschwungene hügelige Landschaft mit vielen Tieren.

Der Blick kann weit über die Landschaft schweifen

Irgendwann halten wir an, denn am Straßenrand haben sich viele Geier versammelt und scheinen etwas zum Fressen gefunden zu haben.

und dann sind wieder Pferdeherden und einige Gatter zu sehen.

Wir kommen gut voran und machen an einem Rastplatz mit einem imposanten Portal kurze Pause.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße ist ein Trupp Soldaten unterwegs und scheint die Gegend von Abfall zu reinigen. Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht nicht so clever ist Uniformierte zu fotografieren. Ein paar Mitreisende haben das nicht so gesehen. Ist aber nichts passiert. Vielleicht war ich einfach nur zu vorsichtig.

Wir kommen in Arwaicheer an. Eine Großstadt, im Vergleich zu dem was wir bisher gesehen hatten. Und der Supermarkt ist eine Mischung aus Metro und Edeka. Irgendwie gibt es hier alles was man braucht und sucht. Vom Motorrad über Campingausrüstung bis hin zu Lebensmitteln und Haushaltswaren. Einkaufen war jedenfalls erfolgreich. Der Vorrat an Bierdosen wurde aufgestockt, ein paar andere unwichtige Sachen eingekauft und gesehen, wie Peter unser Fahrer einen Großeinkauf zum Kochen gemacht hat.

Nach dem Supermarkt ging es dann ins Zentrum, wo der zentrale Markt war. Dieses mal haben wir ihn dann auch gefunden und es war spannend zu sehen, wie die Waren angeboten werden. Frisches Fleisch offen auf den Tischen

Ich war sehr erstaunt, wie wenig es nach dem Fleisch gerochen hat. Tip top sauber und fein. Im nächsten Raum dann Hartkäse und Stutenmilch, fein säuberlich in Cola Flaschen abgefüllt.

Damit war dann unser Exkurs auf den Markt beendet und wir sind ein kleines Lokal zum Mittagessen gegangen. Frittierte Teigtaschen, mit Hack und Knoblauch gefüllt. Sehr lecker. Chuschuur heißt die frittierte Variante, Buuds die gedünstete.

Während wir essen fängt es draußen an heftig zu Regnen, also lassen wir uns mit dem Essen Zeit und warten ab, bis es nachlässt. Als wir beim Rotel ankommen steht noch das Wasser auf der Straße aber es ist schon wieder warm und wir machen uns auf den Weg. Unser Reiseleiter ist etwas besorgt, denn wenn es in der Steppe auch so geregnet hat, kann die Piste “etwas schwierig” werden.

Wir haben Glück, der Regen ist woanders herunter gekommen und die Piste vor uns ist trocken und gut befahrbar. Allerdings ist das nur die grobe Richtung und die verschiedenen Spuren teilen sich. Irgendwo unterwegs, mitten im Nirgendwo, halten wir an und fragen nach dem Weg.

Hinten am Horizont sind die grauen Regenwolken zu sehen, aber da wollen wir nicht hin, unser Weg führt in die andere Richtung, weiter nach Süden. Und irgendwann meint unser Reiseleiter dann “Wir sind Richtig, die Stupa kenne ich”

Kurzer Halt, Pinkelpause und Beine vertreten. Wir sind auf einer Anhöhe und im Tal ist der Ongin Fluss zu sehen. Dieser Fluss fließt nach Süden und brings Wasser Richtung Gobi um dann irgendwann auszutrocknen.

Die Landschaft ist so weitläufig und beeindruckend. Schade dass das auf den Bildern nicht so zu sehen ist. Und so fahren wir weiter… alles Aufsitzen

und es hat tatsächlich nicht geregnet, hinter uns ziehen wir eine ordentliche Staubwolke hinterher.

Auf einmal haben wir wieder Handyempfang, eine Siedlung kündigt sich an. Es fühlt sich seltsam an, in dieser trockenen Gegend auf einmal eine Siedlung zu sehen. Immerhin, ein kleines Kohlekraftwerk für den Strom, eine Tankstelle und Empfang.


Kaum noch Vegetation und wenn dann nur niedrige Gräser und ansonsten Steine. So geht es weiter bis wir am Camp Saichan Gobi ankommen. Unser Platz für die Nacht.

Wir haben aufgebaut und auch die Küche am Heck wird von der Plane geschützt. Gegessen wird heute Abend im Camp. Aber bis dahin haben wir noch ein bisschen Zeit.

In den großen Jurten gibt es das Abendessen und die kleinen Jurten daneben kann man mieten. Unsere Tische fürs Frühstück haben wir schon aufgebaut.

Das Duschhaus steht etwas Abseits, darüber der Wasserturm mit einem Tank und einer Solaranlage für das Warme Wasser. Komfort auch an entlegenen Orten und fleißige Helfer die alles super sauber halten. Der Wasserdruck ist nicht zu hoch aber für eine Dusche reicht es auf jeden Fall. Nach der Dusche noch ein wenig umschauen. Hier die Reste des Ongin Flusses, der hier noch das Grün bewässert…

und große genug ist, um eine Brücke darüber zu bauen.

Überall in diesen Camps begegnen uns die kleinen russischen Allrad Busse. Buchankas die die ganzen Reisegruppen verwenden. Dann geht es auch schon zum Essen. Und hier ein Blick auf unsere wichtige Infrastruktur unterwegs… ein Wassereimer zur Kühlung von Bier, ein Spaten, wenn man in der Wildnis mal muss und der Reifen, der uns so sicher durch die Steppe fährt.

Nach dem Abendessen saßen wir noch gemütlich in der großen Jurte und als wir dann raus gegangen sind haben wir am Horizont ein Gewitter gesehen, helle Blitze die durch die Wolken gezuckt sind und bei uns ist es trocken geblieben. Es ist spannend, dass wir an einem Ort, der so weit vom Meer ist so häufig Regen und Gewitter erlebt haben. Auch unser Reiseleiter meinte zum Ende dann, dass wir die Mongolei sehr besonders erlebt haben.