Bis jetzt hatte ich mit dem Wetter auf meiner Reise richtig Glück. Sonnig, trocken, meistens warm, da war es eigentlich klar, dass es irgendwann mal nicht so sein würde. Heute früh bin ich aufgewacht und habe die Regentropfen an meinen Wohnwagen klopfen hören und irgendwie keine Lust gehabt irgendwas zu unternehmen. Den Tag einfach langsam angehen und irgendwann aufbrechen und dafür habe ich dann doch noch eine ganze Menge gesehen.
Kurzer Ausflug in die Geschichte. Am Nordkapp war schon eine große Dokumentation über die deutschen Kriegsschiffe im 2. Weltkrieg. Die Scharnhorst, die vor dem Nordkapp versenkt wurde und jetzt hier in Tromsø die Tirpitz. Da gibt es eine eigene Gedenkstätte, denn die Tirpitz wurde im flachen Wasser versenkt und konnte von einem Abwrackunternehmen gut verwertet werden und alle Spuren waren beseitigt. Um aber für die gestorbenen Soldaten eine Gedenkstätte zu haben, wurde sie hier errichtet, wo sie gesunken ist.

Die Infotafeln erzählen die Geschichte und warum zwei der drei großen Kriegsschiffe in Norwegen waren. Zum einen um den Nachschub der Alliierten nach Russland zu unterbinden und außerdem, weil in Norwegen die Landung der Alliierten erwartet wurde. Nicht ganz richtig…
Aber jetzt zurück nach Tromsø und natürlich bin ich am auffälligsten Gebäude stehen geblieben, der Eismeerkathedrale.

Sie macht von innen einen sehr gemütlichen Eindruck, ist gut geheizt und ein Ort an dem man gerne bleiben kann.

und natürlich lädt die Architektur wieder zu schwarzweiß Fotos ein…
Die Orgel

und dann die Außenansicht

nachdem mich mein Navi über einige Umwege und einen Fußweg zu einem Parkhaus in Tromsø gelotst hat, habe ich mir nur gedacht, dass die Norweger gut Tunnels graben können. Das Parkhaus ist komplett im Untergrund. Nix für Leute die sich in engen Räumen fürchten, oder die die Maße ihres Autos nicht kennen.

Dann ging es in die Stadt und der Eindruck ist, dass es eine moderne Stadt ist, die aber noch einiges Alte bewahrt hat. Alt ist jetzt nicht so sehr alt. Aber Holzhäuser stehen neben modernen Betonhäusern und die Fußgängerzone wird gerade umgebaut. Wer macht Bitteschön eine Fußbodenheizung in den Bürgersteig?

Die Norweger machen sowas offensichtlich. Und wenn ich mir überlege, dass jetzt noch auf den umliegenden Bergen Schnee liegt, ist das vermutlich keine dumme Idee. Dann rutschen die vielen Touristen, die mit den Kreuzfahrtschiffen und den Hurtigruten ankommen, nicht aus. Und es gibt unheimlich viele Souvenirläden. Alles das, was man sich so unter typisch Norwegisch vorstellt. Aber auch ein paar sinnvolle Sachen, wie dicke Jacken, Pullis und Mützen, für die, die von der Kälter überrascht werden.

Den Polarforschern, über die in dem Museum berichtet, ist das sicher nicht passiert. Es ist sehr spannend zu sehen, wie die Menschen den Norden, die Arktis, Grönland, Svalbard und den Nordpol erforscht haben.

Viele interessante Berichte und Fotografien von vergeblichen und erfolgreichen Versuchen den Nordpol zu erreichen und vom Leben in der Arktis. Von Fallenstellern und Jägern die in der Einsamkeit gelebt haben.

Nicht nur per Schiff und Schlitten, sondern auch per Flugzeug und Zeppelin.

und natürlich darf Roald Amundsen nicht fehlen, dem sind in der Stadt an mehreren Stellen Denkmäler gesetzt…

und auch ein Graffiti, das mir fast am besten gefällt.

Gleich um die Ecke, noch im Hafengebiet war noch das Sjömatfest. Meeresfrüchtefest wo ich mich durch die lokalen Spezialitäten gefuttert habe. Garnelen vom Lyngenfjord, Torrfisk von den Lofoten und natürlich auch mein Abendessen habe ich mir da geholt – Fish and Chips. Wer keinen Fisch mag, wird es hier schwer haben. Ich mag es.

Und dann ging es am Hafen entlang zurück zum Auto und dann an den Campingplatz.

dafür, dass ich eigentlich nix machen wollte

habe ich dann doch ganz schön viel gesehen.

Morgen soll das Wetter besser werden, dann kann ich mit der Seilbahn auf den Fjellheisen hoch.