Durch die Lyngenalpen

Der Blick in der Früh aus dem Wohnwagenfenster war einfach toll. Gestern Abend war es noch bedeckt und heute früh strahlend blauer Himmel.

Ich habe echt überlegt, ob ich einfach noch einen Tag bleibe und die Aussicht genieße, oder ob ich weiter fahre. Nach Tromsø sind es nur 150 km, das wäre eine angenehme, kurze Etappe. Aber erstmal die Aussicht genießen.

Erst mal den Blick gegenüber auf die andere Seite des Fjords und dann der Blick nach Süden.

Aber dann habe ich mich doch entschlossen weiter zu fahren. Bin doch noch so weit von zuhause weg, und der Weg wird nicht kürzer, es sei denn ich entschließe mich zu bleiben. Die übliche Routine bei der Abfahrt. Alle Schubfächer und Schrankfächer kontrollieren, ob alles zu ist. Stützen hochkurbeln, Trittleiter rein, Kupplung anhängen, Stecker anschließen, Bremse lösen und dann geht es los.

Jetzt stehe ich zur Fähre an, vor mir ein kleiner Morelo, der fast so lang ist, wie mein ganzes Gespann. Sowas ist sicher nur noch mit dem LKW Schein zu fahren und auf den teilweise engen Straßen sicher kein Spaß. Der Luxus drinnen ist aber auch nicht ohne. Aber erst mal einen Blick über den Fjord werfen – wo soll es hin.

und dann kommt auch schon die Fähre an. Sie fährt elektrisch, so wie mittlerweile fast alle Fähren in Norwegen. Letztes Jahr habe ich noch gestaunt, jetzt sind sie Normalität. Das Kabel am Ausleger da rechts an der Fähre ist ein Schnelladekabel, dass vermutlich jedes E Auto zum Glühen bringen würde. Aber Fähren brauchen ein wenig mehr Strom.

Obwohl das dieses Jahr meine erste Inlandsfähre ist, hat sich nichts geändert. Die Routine ist die selbe. Auf die Fähre fahren, die Spur zugewiesen bekommen, Auto abstellen und dann erst mal in den “Salong” Der Kaffee ist zwar nicht billig, aber gut und weil es schon Mittag war, ein typisches Reiseessen – Hotdog und Kaffee

Und danach ging es auf Deck, mal schauen, wie der Wind so bläst und die Wellen so sind. Noch ging es, aber bei der zweiten Fähre später war es schon deutlich unruhiger.

Am Himmel ziehen schon allmählich Wolken auf und auch der Wetterbericht ist alles andere als gut. Aber damit hatte ich gerechnet und mich über jeden Sonnenschein gefreut.

Gleich sind wir in Lyngseidet angekommen. Die Lyngen Alpen werden mittig durch einen Fjord fast halbiert. Der Ort ist ein Stück Verbindung zwischen Nord und Süd und die Straße führt genau an diesem Fjord entlang zur nächsten Fähre, um nach Tromsø zu kommen.

Die Wolken hängen schon ziemlich tief und die Temperatur fällt weiter.

Bei der nächsten Fähre hieß es dann noch mal eine halbe Stunde warten und es waren fast die selben da, die auch auf der letzten Fähre waren. Einige französische Wohnmobile, der Service Techniker auf dem Weg nach Tromsø und neu dazu kam der Laster von Postnord. Und dann habe ich auf der Erklärung, wie das mit den Wartespuren funktioniert einen lustigen Fehler entdeckt.

Wolken über Wolken, die immer tiefer hängen und als ich im Tromsø Lodge & Camping angekommen bin, hieß es “ausgebucht” Das ist mir in Norwegen noch nicht passiert. Aber nicht so schnell, nur die Stellplätze mit Stromanschluss sind ausgebucht. Ohne, kann ich gerne noch einen Platz haben. Das ist für mich mittlerweile überhaupt kein Problem mehr. Alles an Elektronik kann ich über USB oder 12V laden. Licht habe ich auch, aber das brauche ich nördlich des Polarkreises gerade nicht. Es bleibt trotz Regenwolken immer noch hell.

Und als ich mich dann am Stellplatz eingerichtet hatte, gekocht und abgespült hatte, hat es angefangen zu Regnen. Schön gleichmäßig und nicht zu stark. Mal schauen, ob das morgen besser wird, wenn ich mir die Stadt anschauen will.