Eine kleine Kreuzfahrt

Heute habe ich wieder drei Fähren auf dem Plan und wieder ist eine dabei, die etwas länger fährt. Autofahren und Landschaft genießen geht aber ich muss mich ja trotzdem aufs Fahren konzentrieren.

Aber jetzt bin ich erstmal über die Brücke gefahren. Links unter den beiden Pfeilern, am anderen Ufer, da war mein Platz für die Nacht. Gestern waren im Osten am Horizont noch etliche dichte Wolken zu sehen gewesen, heute früh war nix mehr da. Das Wetter meint es gut mit mir.

Auf dem Weg zur Fähre von Tjotta nach Forvika komme ich an den Sieben Schwestern vorbei. Zu dem Namen gibt es auch eine Sage und wie so oft, sieben Schwestern die nicht heiraten wollten und lieber zu Stein wurden. Ich werde sie später noch von der Fähre viel schöner sehen können, aber das wusste ich da noch nicht.

Fährhafen Tjotta und wieder warten. Wenn man den Fahrplan nicht lesen kann und viel zu früh da ist. Liegt einfach daran, dass noch Vorsaison ist und noch nicht alle Fähren so fahren. Aber es sind zwei. Ein kleiner Inselhopper, der die Inseln miteinander verbindet und eine größere Fähre, die den direkten Weg entlang der 17 macht.

Hier die kleine Fähre, die aber garnicht so klein ist. Ein paar Laster sind auch drauf und dann die größere Fähre. Voll Elektrisch und der Mast da links ist der Schnellader. Einmal kurz ans Handy gesteckt und es verdampft…

Die Fähre ist deutlich größer. Drei Spuren mit ganz vielen Wohnmobilen und auch zwei Linienbussen.

wir fahren los und die Fähre beschleunigt gleich ordentlich. Hinten ist die kleine Fähre noch zu sehen aber hier noch mal die Sieben Schwestern – von der anderen Seite.

und dann kommt auch schon die kleine Fähre wieder hinter uns her und fährt die nächste Insel an.

und wir schippern auch so zwischen den Inseln hindurch, aber ohne Zwischenstop.

Das fühlt sich jetzt an wie eine kleine Kreuzfahrt, zwischen den Inseln, die Aussicht genießen, Fotos machen und schauen, ob man was interessantes entdeckt.

und da ist die kleine Fähre schon wieder dabei eine weitere Insel anzulaufen. Die meisten dieser Fähren sind kostenlos, da die Regierung das Leben auf diesen Inseln unterstützen möchte. Sonst wäre es doch besser irgendwo am Festland zu leben und die Insel Insel sein zu lassen.

und irgendwann bin ich wieder mit dem Auto an Land, aber nur für 15 km, denn dann muss ich für die nächste Fähre anstehen. Ich hatte schon befürchtet, dass ich wegen der langen Schlange nicht mehr drauf kann, aber die Lademeister spielen Power Tetris – niemand wird zurückgelassen, naja fast niemand und wir schlichten so, dass so viele wie möglich dabei sind.

In Horn angekommen mache ich mich auf den Weg, die 17 weiter zu fahren und der Helgelandskysten Weg geht allmählich zu Ende. Von Bronnøysund geht es zum Torghatten, einem Berg mit einer Öffnung mitten drin. Eine Höhle, die durch den Berg durch geht und bei jeder Kreuzfahrt mit den Hurtigruten angesteuert wird.

Es war schon schwierig genug, die enge Straße dort hin zu kommen, vor allem weil ständig diese nervigen Touristen mit ihren Wohnmobilen auf der Straße unterwegs sind. Ich hab schon schlimme Befürchtungen gehabt und es kam schlimmer.

Kein Parkplatz mehr frei, für Wohnwagen Gespanne sowieso nicht. Für Busse nur ein Parkplatz, um die Leute aussteigen zu lassen und haufenweise Menschen, dann auch noch mindestens ein Schulausflug mit Fahrrädern und ich hatte so gar kein Glück, um ordentlich stehen zu bleiben. Es sollte wohl nicht sein und deswegen ging es weiter…

Der Trælvikosen især eine Kunstinstallation, die die Veränderung am Meer sichtbar machen soll. Ich finde die Trittsteine, einfach nur schön und der Blick zum Torghatten im Hintergrund ist auch hübsch.

Mit der Flut, steigt der Wasserstand und irgendwann sind die Trittsteine nicht mehr zu sehen, aber bis abends um 19 Uhr wollte ich nicht warten, sondern meine letzte Fähre für den Tag nehmen und dann Kilometer Richtung Trondheim machen.

Die letzte Fähre heute und dann noch ungefähr 140 km bis zum Campingplatz für die Nacht. Über die 17 noch an Fjorden vorbei und durch die Berge und durch ein übles Gewitter. Bis jetzt war kaum was gewesen, doch der Himmel wurde dunkler und dunkler und auf einmal regnet es wie aus Eimern und die Blitze zucken über den Himmel.

Aber auch das Gewitter geht vorbei und ich komme trocken und entspannt am Vegset Camping für heute Nacht an. Es sind viele Dauercamper da und auch einige Wohnmobile. Drei Deutsche haben eine Wagenburg gebildet und schauen EM Fußball.

Nix für mich und jetzt ist es schon 1 Uhr Nacht und obwohl ich südlich der Polarkreises bin, nicht wirklich dunkel. War ja klar, dass das nicht schlagartig Nacht wird. Und ich bin aus der Region Nordland nach Trondelang gekommen.