Spontane Planänderung – Dalsnibba

Am Abend war ich noch über die Pläne für den nächsten Tag vertieft und ein Blick in die Wetterapp zeigte mir dass es in Geiranger bis mindestens Mittag bestes Wetter haben würde. Vom Vestkapp aus war das nicht so sehr weit weg, aber die engen Sträßchen wollte ich nicht öfter als notwendig fahren. Der Plan war, statt Richtung Bergen zu fahren, dann erst mal nach Stryn und dort den Wohnwagen stehen lassen.

Auf dem Weg dahin waren Kreuzfahrtschiffe im Fjord. Schon sehr imposant, so ein 10 stöckiges Hochhaus vor einem kleinen norwegischen Ort. Auf meiner Tour durch Norwegen 2017 mit meinen Jungs war das so ziemlich der nördlichste Punkt unserer Reise. So gegen Mittag bin ich am Campingplatz angekommen, habe eingecheckt, den Wohnwagen abgestellt und aufgebaut und bin dann nur mit dem Auto weitergefahren Richtung Geiranger.

Noch ist das Wetter gut und die Aussichten auf dem Weg sind einfach atemberaubend schön.

So langsam schraubt sich die Straße in die Höhe, die Straße wird kurviger und die Vorfreude steigt. Die E15 führt durch viele Tunnels und ich bin mir nicht sicher, ob das 2017 auch schon so war, denn vieles sieht sehr neu gebaut aus.

Und dann völlig unverhofft ein großer, zugefrorener See. Natürlich ist hier jeder von dem Anblick überrascht und sucht sich eine Möglichkeit zu Parken und zu fotografieren. Geht mir ja nicht anders. Und mal ehrlich, im Juni, bei knapp 20°C ist dieses Anblick was besonderes.

Der Ausblick von Dalsnibba, einem Aussichtspunkt, der über eine Mautstraße erreichbar ist, ist die Gebühr allemal wert. Ich habe Autos gesehen, die so kurz vor dem Ziel tatsächlich umgedreht sind. Der Erhalt der Straße und der Parkplatz und die Infrastruktur oben müssen ja irgendwie finanziert werden.

Ein wenig näher geholt, sieht man ein Kreuzfahrtschiff im Geiranger Fjord, am anderen Ende geht es die Serpentinen hoch zum Trollstigen. Auch der Weg runter nach Geiranger ist ziemlich gewunden und kurvig, aber nach dem Weg zum Camping in Hoddevika, kam mir das hier ziemlich einfach vor.

Zweispurig, weite Bögen und so viel Platz, das selbst zwei Busse aneinander vorbei fahren können. Nur um zu sagen, ich bin da runter gefahren – nö. Auch sehr spannend war der Skywalk. Eine Plattform, um ein wenig über den Abgrund zu laufen, Gitter, die den Blick nach unten offen lassen und eine Geländer aus Glas. Vertrauen in die norwegische Ingenieurskunst…

Und ein Blick in die andere Richtung zeigt verschneite Gipfel. Und vor wenigen Wochen lag hier bestimmt noch viel mehr. Und dazwischen die Straße wie ein schmales Band.

Natürlich war ich nicht alleine hier oben. Viele Besucher aus den unterschiedlichsten Ländern waren da und je nach Mut sind sie mal näher und mal nicht so nah ans Geländer gekommen. Und dann gab es natürlich diejenigen, die ihre spontanen Instagram Bilder möglichst spektakulär in Szene setzen mussten.

Der Blick auf den Himmel zeigte, dass allmählich Wolken kamen und der Wetterbericht nicht so falsch lag. Allerdings war es schon kurz vor fünf und ich wollte noch den Strynefjellsvegen fahren.

Und dann bin ich einem Münchner begegnet, der am Vortag mit mir oben am Vestkapp war. Er hatte allerdings um 18 Uhr abgebrochen und war nach Hause gefahren. Meinen Bericht, dass es ab 20 Uhr klar war, fand er dann nicht so witzig. Wir haben uns dann noch ausführlich über die Vor- und Nachteile von Wohnwägen, Wohnmobilen und Ferienwohnungen unterhalten. Ich habe meinen Standpunkt und auch wenn ich mir manchmal denke, dass ein Wohnmobil besser wäre, verwerfe ich den Gedanken relativ schnell wieder.

Hier noch das Panorama von der Dalsnibba und dann noch ein Blick auf den zugefrorenen See, auf dem Weg zum Strynefjellsvegen .