Vestkapp

oder wie ich fast die Geduld verloren hätte. Wer braucht schon das Nordkapp, wenn es ein tolles Kap auch mitten in Norwegen gibt. Eine Radarkuppel oben drauf, eine super Aussicht und ein richtig nettes Restaurant.

Aber bevor ich dort hin komme, muss ich erst mal die Serpentinen hoch. Ohne Anhänger ist das richtig einfach. Mal schauen, wie das morgen mit Wohnwagen am Haken wird.

Die Straßen waren recht abenteuerlich und eng und das letzte Stück den Berg hoch auf 390 m Höhe war gerade mal so breit wie mein Auto. Für Gegenverkehr gibt es Ausweichstellen, ansonsten kann man den Berg herunterpurzeln.

Oben angekommen stand ich da, mitten in den Wolken. Es war still und der Wind blies die Wolkenfetzen an mir vorbei. Im Wetterbericht hieß es ab 17 Uhr aufklaren. Naja das Memo ist wohl nicht angekommen. Am Parkplatz habe ich mich dann mit einem anderen Wartenden und Hoffenden unterhalten. Er war so gegen 14 Uhr da und hatte nach knapp vier Stunden keine Lust mehr und ist dann aufgebrochen.

Ich habe eine Weile gewartet und gewartet und gewartet. Dann bin ich ins Cafe und habe mir erst mal einen Kaffee bestellt. Das Café war dann doch eher ein Restaurant mit richtig guter Küche und eine Familie hatte wohl ihre Zusammenkunft, jedenfalls saßen sie an einer Tafel, mit Blick auf die Wolken draußen und haben gegessen.

Ich habe mich dann auch dazu hinreißen lassen, etwas zu essen, denn mittlerweile war es sieben Uhr und irgendwie wollten die Wolken nicht so recht aufreißen. Ein hervorragendes Essen später habe ich es dann aufgegeben und mich auf den Weg zum Campingplatz gemacht.

Kaum unterwegs habe ich gemerkt wie der Himmel komplett aufreisst und die Wolken alle weg waren. Umdrehen ging auf der Strecke bergab nicht, also erst mal runter, wenden und wieder hoch. Und die Aussicht dann war echt grandios.

Richtung Süden

Richtung Norden

Aufs Meer hinaus, sah es so aus als ob die Wolken unter einem schweben, fast so wie aus dem Flugzeug heraus.

und zurück ins Landesinnere die Halbinsel entlang. Da es bereits 21 Uhr war wurden die Schatten auch schon etwas länger.

Und das Highlight bei dem Restaurant ist, dass es zwei Zimmer zum übernachten gibt. Eine Richtung Sonnenuntergang, eine Richtung Sonnenaufgang und ich glaube, dass sie selbst für norwegische Verhältnisse teuer sind.

So war es also, als ich fast die Geduld verloren habe und beinahe eine beeindruckende Aussicht verpasst hätte. Wer braucht schon das Nordkapp, wenn einen das Vestkapp mit dem Wetter genauso auf Trab halten kann.