Ankommen auf Møn

Die Entfernungen in Dänemark sind nicht so groß, vor allem, wenn man sich von Insel zu Insel bewegt also von Sjælland nach Møn fährt. Mein Navi meinte etwas von 2 Stunden. Mit Wohnwagen hinten dran ist das nicht so viel länger, denn Landstraßentempo ist 80, Autobahn 110. Etwas was mir schon bei den ersten Fahrten durch Dänemark aufgefallen ist – das Tempo ist einfach entspannter und ruhiger als in Deutschland.

So bin ich also um halb zwölf in Roskilde los gefahren und gemütlich unterwegs gewesen, als mir eingefallen ist, dass mir in der Früh die Butter ausgegangen ist. Auch Sonntags ist das hier kein Problem, nur fühlt es sich seltsam an, am Sonntag einkaufen zu gehen. Der Supermarkt ist nicht so frequentiert aber es sind doch einige da.

Am Campingplatz angekommen muss ich erst mal aufbauen. Wohnwagen ausrichten, Markise aufstellen, Strom anschließen, Kühlbox aus dem Auto holen und dann den Rest erkunden.

Hier gibt es tatsächlich Eichen, die sich ohne Stamm gleich am Boden verzweigen und wie ein großer Busch aussehen. Das hatte ich auch noch nicht gesehen. Natürlich sind auch ein paar “normale” Eichen mit dabei. Weiter zum Strand durch die Dünen

Da geht es dann quer durch einen Bolzplatz, der aber schon einige Zeit nicht bespielt worden ist.

Die Ostsee lädt zum Baden ein und so bin ich dann auch gleich ins Wasser. Angenehm warm, der Strand, schöner feiner Sand und es geht schön sanft hinein. Ja, hier mag ich es…

Ruhetag, oder so

Heute ist mein letzter ganzer Tag hier im Roskilde Camp. Ein bisschen zur Ruhe kommen, Aufräumen und für die Abreise am nächsten Tag vorbereiten. Und natürlich auch noch mal zum Schwimmen in den Fjord. Und am Abend sollte im Café Live Musik sein – mal überraschen lassen

Fjord heißt nicht, dass links und rechts neben dem Wasser die Berge aufragen, so wie es in Norwegen ist. Ein Fjord ist einfach nur ein Meeresarm, der weit ins Landesinnere geht. Genug Allgemeinwissen vermittelt.

Na jedenfalls war ich sehr überrascht als schon am Nachmittag etliche Muscle Cars angekommen sind und zum bestaunen geparkt haben. Motorhaube auf, damit man natürlich auch den aufpolierten Motor bewundern kann.

Corvette Stingray, Ford Mustang, Buick Electra und noch einige andere hübsche Autos. Und da zeigt sich mal wieder – Männer werden sieben Jahre alt, danach wachsen sie nur noch.

Und auch unterwegs auf der Autobahn habe ich immer wieder schöne alte Autos gesehen. Da verwundert es nicht, dass es einen Radiosender “Vinyl” gibt, der genau die passende Musik dazu spielt. Manch ein Stück, dass ich schon lange nicht mehr gehört habe.

Es war also gar nicht mal so schlecht, dass ich diesen Tag keinen Ausflug geplant hatte. So ist die Sehenswürdigkeit zu mir gekommen. Und der Abend im Café war dann auch nicht verkehrt. Country steht hier offensichtlich auch hoch im Kurs.

Aber das war es dann in Roskilde. Noch mal spät Abends am Strand gesessen, über das Wasser geschaut und die blinkenden Lichter am anderen Ufer beobachtet.

Louisiana Museum of Modern Art

Naja so ganz sicher war ich mir heute früh nicht, was ich heute mache. Also erst mal ins Auto gestiegen und los gefahren. Richtung Norden über die Kronprinzessin Mary Brücke und dann die Landzunge zwischen Roskilde Fjord und Isefjord entlang gefahren. Die Gegend ist sehr ländlich und landwirtschaftlich. Viele Weizenfelder die gerade abgeerntet werden, schöne sanfte Hügel und ein paar kleine Ortschaften. Naja teilweise auch einfach Häuser entlang der Straße aber bei den Tempolimits hier – zwischen 60 und 80 ist das ja kein Problem.

Ich hatte mir gedacht, dass es dort eine Fähre geben muss, und so war es auch. Klein aber fein hat sie mein Auto und mich über den Fjord getragen und ich bin weiter gefahren bis mir auf der Karte “Kattegatt” angezeigt wurde. Also Nordsee, Wasser, Dünen… Aber die Füße wollte ich mir nicht wirklich nass machen.

Habe ich wirklich Nordsee geschrieben? Meine Erdkundelehrer würden sich für mich schämen. Nord- und Ostsee treffen sich am nördlichsten Punkt von Dänemark in Hirtshals und das ist westlicher und nörlicher als ich es bin – also ganz klar hier ist die Ostsee!

Unterwegs habe ich dann eine schöne typische Kirche gesehen. So wie sie, sind viele Kirchen hier. Manche nur in Backstein, manche weiß verputzt aber alle mit so einem hybschen Turm.

Und dann war es auch schon nicht mehr weit zum Museum. Das Louisiana Museum of Modern Art ist nicht sehr groß aber fein und hat auch einen schönen Garten mit Skulpturen. Kunst ist jetzt sehr subjektiv und bei manchem habe ich mich echt gefragt – ist das Kunst, oder kann das weg – womit ich mich zumindest teilweise als Kunstbanause oute.

Mit ein wenig Schmuzeln habe ich dieses Schild gelesen, aber es waren in der Tat auch viele Kinder mit ihren Eltern da. Wer das wen mitgenommen hat, weiß ich nicht.

Ich schreibe jetzt nicht dazu, welches Kunstwerk von wem ist, für mich war der Eindruck wichtig, und ob mich das gezeigte auch anspricht oder berührt. Die Gedanken “Was will der Künstler damit ausdrücken” habe ich mir ganz bewusst nicht gemacht. Ich finde Kunst muss einen im Inneren ansprechen und bewegen, dann ist sie richtig.

Teilweise schwierig zu fotografieren, denn Blitzen ist tabu. Und manche Installationen sind bewegt oder mit Ton und das klappt mit einem Foto so gar nicht.

Beeindruckend war auch eine Installation mit einem Raum, rundum verspiegelt und mit vielen kleinen Lichtern beleuchtet. So muss sich die Unendlichkeit anfühlen.

Was mich überrascht hat, waren Werke von Andy Warhol. Die Marilyn Kollage und auch die Dossensuppen Kollage.

Es gab noch so viele Werke und so vieles zu bestaunen, bewundern und erleben, aber dann bin ich wieder raus in den Park.

um den Blick vom Café auf die Schwedische Seite des Sundes und einen Espresso zu genießen.

Im Cafe habe ich dann die unterschiedlichsten Sprachen gehört, Französisch, Italienisch, Spanisch, Baierisch – die mich auf englisch angesprochen hatten… und noch einiges mehr.

Dem Bild hier ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen…

Kopenhagen vom Wasser

Ich hatte also mein Fahrrad zurückgegeben, mir nach knapp einer Woche zum erstenmal Bargeld bei einem Bankautomaten geholt – man weiß ja nie und bin dann zum Neuen Hafen, der 1673 entstand, also nicht mehr ganz so neu ist. Allerdings wollte der König, dass die Handelsschiffe bis zum Neuen Platz fahren konnten, um ihre Waren besser handeln zu können. Mittlerweile ist das nicht mehr so, aber viele schöne alte Gebäude und Lokale laden zum dableiben ein und schließlich fahren hier auch die Bootsrundfahrten durch Kopenhagen los.

Raus aus dem Neuen Hafen wird es schon weiter und offener. Wir kommen an der Oper vorbei, die von Maersk gestiftet worden ist.

Dann geht es am militärischen Teil des Hafens vorbei. Dort wird pünktlich zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang Salut geschossen. Eigentlich ist der Sonnenaufgang ja früher, aber man hat sich auf 8 Uhr geeinigt…

Die kleine Meerjungfrau, diesmal von der Hafenseite aus und man kann gut sehen, wie viele Touristen sich da herumdrücken, um “das” Bild zu bekommen… Ich bin mit meinem ganz zufrieden.

Dann geht es an Amalienborg und dem Springbrunnen vorbei Richtung Christianshaven

Christianshaven war geplant, um neue Kaufleute in die Stadt zu holen, damit mehr Einkünfte und Steuern für die Staatskasse kommen sollten, hat aber nicht so geklappt. Es haben sich damals viele Bürgerliche angesiedelt und heute ist es eines der teuersten und gefragtesten Wohngebiete in Kopenhagen. Ja die Leute wohnen dort auch auf den Schiffen.

und der eine oder andere “Vorgarten” an Bord entsteht

Weiter nach Alt Kopenhagen, wo Christians Schloss mit dem Parlament, dem Regierungssitz, dem höchsten Gericht und das Nationalmuseum sind. Alles sehr zentral.

Und eine der ältesten Brücken in Kopenhagen, die Marmorbrücke darf natürlich auch nicht fehlen.

und wieder zurück im Nyhavn, wo auch Hans Christian Andersen eine zeitlang gelebt hat.

Danach hatte ich dann so vieles gesehen und so vieles noch auf der Liste, was ich noch sehen wollte, dass ich mir gedacht habe “Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage” und habe mich dann auf den Weg zum Parkhaus gemacht und bin ein kleines Vermögen fürs Parken losgeworden… Die Maut für die Oresundbrücke spare ich mir dann lieber.

Kopenhagen

Hauptstadt von Dänemark, mit etwas mehr als 644tausend Einwohnern auch nicht ganz klein, war das heute Ziel meiner Reise. Vom Campingplatz habe ich ungefähr eine dreiviertel Stunde bis ins Zentrum gebraucht und mein Auto dort in einem Parkhaus abgestellt. Warum erzähle ich das so ausführlich – ist ja nicht das erste mal, dass ich in ein Parkhaus fahre, aber dieses mal war etwas anders. Reingefahren und mein Ticket ziehen wollen, aber nix war. Schranke ging auf und ich konnte rein fahren. Wie soll ich zahlen? Das Nummernschild wurde bei der Einfahrt gefilmt. Damit ich wieder ins Parkhaus konnte musste ich mein Nummernschild eingeben und zum Zahlen auch. Das war dann mal ein teurer Spaß – für knapp 5 Stunden 330 Kronen, etwa 45€, dafür war ich dann aber mitten im Zentrum.

Kongens Nytorv

Allerdings waren mir die Wege zum Gehen dann doch zu weit und ich habe mir ein Fahrrad geliehen. Geht per App recht einfach. Elektroroller sind in Kopenhagen verboten, weil wohl zu viele die Dinger kreuz und quer liegengelassen hatten.

Damit bin ich dann durch Kopenhagen geradelt. Viel besser als zu Fuß. So bin ich dann zuerst mal zum Schloss Amalienborg gefahren.

und im Hintergrund die Frederiks Kirche. Wie ich später bei der Hafenrundfahrt erfahren habe, die größte Kuppel in Skandinavien. Ich hatte Glück, denn es war kurz vor Mittag und die Wachablösung stand an. Deswegen haben sich dort also auch so viele Touristen versammelt…

Schon spannend, wenn zwei Gruppen warm gekleideter Wachsoldaten mit ihren Pelzmützen bei 27° die Ablösung durchführen. Aber die Königsfamilie muss schließlich ordentlich bewacht werden.

Das Schloss wollte ich dann nicht besichtigen und bin weiter zu Dänemarks berühmtesten Mädchen, der kleinen Meerjungfrau gefahren.

Von dort aus gibt es auch Rundflüge über Kopenhagen und gerade als ich die Kleine fotografieren wollte, startet dieses Wasserflugzeug. Neben mir haben sich dann gefühlt noch mindestens hundert Menschen auf das Flugzeug und nicht die Meerjungfrau konzentriert. Dabei ist so doch so niedlich.

Von da aus wieder zurück in den Schlosspark von Schloss Rosenborg. Im August ist da nicht wirklich viel mit Rosen zu wollen, aber das hätte mir ja auch vorher klar sein können. Dafür waren sehr viele Besucher im Park. Ich denke zur Mittagspause von der Arbeit oder Schule, einfach raus. Und die Schattenplätze waren sehr begehrt. Spazieren im Schatten der Bäume und ganz brav das Fahrrad geschoben.

Dann bin ich wieder zurück am Neuen Hafen gewesen und über die Inderhavnsbroen gefahren. Eine Fußgänger und Fahrradbrücke und den Blick über den Hafen geworfen.

Auf der anderen Uferseite sind die Leute schwimmen gegangen. Auch etwas unerwartet, aber bei der Hafenrundfahrt habe ich erfahren, dass die Wasserqualität so hervorragend ist, dass Schwimmen ohne Bedenken möglich ist und auch gerne gemacht wird.

Weiter geht es dann mit der Schifffahrt durch den Hafen