Fredriksborg

Mein Plan für den Tag sah eigentlich ganz anders aus. Kopenhagen sollte es werden. Also vor zur Rezeption und nach dem besten Weg nach Kopenhagen gefragt. Auto, Bus und Bahn oder etwas ganz anderes. Wenn ich zu mehreren wäre, würde sich das Parken in Kopenhagen lohnen, aber alleine sicher nicht. Aber irgendwie hatte ich heute keine Lust auf die Öffentlichen. Vielleicht sind die hier in Dänemark ja viel besser, aber das kann ich ja noch ausprobieren.

In meinen Vorbereitungen hatte ich mir ja einige Ziele ausgesucht und Fredriksborg war eines davon. In der Schlosskirche wurden alle Könige Dänemarks gesalbt und alle Königskinder getauft, also auch ein wichtiger Ort für die Dänischen Könige.

Fredriksborg liegt auf drei Inseln mitten in einem See, mitten in einer Stadt, aber davon merkt man im Park und im Schloss nicht viel.

Bei meinem Besuch im Dom zu Roskilde habe ich mich noch über die Christians und Frederiks gewundert und sie wunderbar durcheinander gebracht. Hier im Schloss hat sich jeder der Könige mit seinen Initialen + Nummer verewigt.

Wie unschwer zu erkennen, ist der Brunnen im Schlosshof von Christian dem 4. und so zieht sich das durch das ganze Schloss von F1 bis C4 ist alles dabei. Die waren schon clever – so bringt man sie nicht durcheinander.

Überall im Schloss, wo man auch hinblickt sind an freien Stellen die Wappen der Ritter des Elefantenordens, oder des Dannebrogordens zu sehen. Beim Elefantenorden sind sehr sehr viele Staatsoberhäupter mit dabei. Johannes Rau, Kaiser Hirohito, Thomas Masaryk und noch viele viele mehr.

Sterenenkunde war damals recht gefragt und Tycho Brahe war zu seiner Zeit am Hof und auch in einem Gemälde verewigt. Natürlich gibt es auch einiges an passenden Gerätschaften, um den Lauf der Gestirne deuten zu können. Astronomie und Astrologie waren damals noch nicht so strikt getrennt.

Natürlich war es auch wichtig zu wissen, was die Stunde geschlagen hat und so etwas wie das Nürnberger Ei gab es hier auch.

Der Glaube und der Prunk waren etwas, was hier gut zusammen ging. Die erste dänische gedruckte Bibel …

… und ein Bett, dass aus den Werkstätten König Ludwigs aus Paris stammte.

Im großen Rittersaal, auf den ich mich gefreut hatte, denn das soll einer der prächtigsten Räume im Schloss sein, mit einer Empore für die Musik – wie in drei Nüsse für Aschenbrödel. Aber es war eine Sonderausstellung über die Kronprinzessinnen der Vergangenheit und Gegenwart. Besonders natürlich Mary und Frederick (da haben wir wieder einen)

Im dritten Stock des Schlosses war dann eine Galerie zeitgenössischer moderner Gemälde. Nichts abstraktes, eher sehr real und konkret. Und natürlich die Königsfamilie und bedeutende dänische Persönlichkeiten. Insgesamt ist das Schloss eine tolle Gemälde- und Kunstsammlung und das in einem richtig schönen Rahmen. Aber nicht nur das Schloss, auch der Park ist sehenswert. Ein Barockgarten.

Mit interessanten Sichtachsen und auch schönen natürlichen Ecken

Am Ende der Besichtigung war der Kopf voll von Eindrücken und Bildern. Deswegen habe ich mich auf den Weg zurück zum Campingplatz gemacht, bin in den Fjord zum Schwimmen und Abkühlen.

Ein Rhythmus, an den ich mich gewöhnen könnte. Ausschlafen, Frühstücken, etwas unternehmen, Kaffee trinken, Schwimmen, Abendessen machen und dann den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Mal sehen was der morgige Tag so bringt.