Tanumshede

Von Oslo nach Trelleborg sind es über 600 km und ich habe zwei Tage Zeit das zu fahren, also ganz entspannt und zum Ende der Urlaubs keinen Stress machen.

Norwegen ist zwar im Schengen Raum, aber nicht in der EU, deswegen ist das mit der Grenze immer etwas anders. Die Einreise nach Schweden war erstaunlich unaufgeregt. Es gab keinen Stau, keine Kontrolle, noch nicht mal jemanden der da gestanden ist und kontrollieren wollte.

Auf dem Weg nach Norwegen hatte ich auf einem Parkplatz in Tanumshede Rast gemacht und die Infos über die Stein- und Bronzezeitlichen Steinritzfiguren gesehen. Jetzt wolle ich mir das mal genauer anschauen. Auf der Autobahn ist auf einmal direkt an der Ausfahrt Tanum ein Stau, wegen einer Baustelle. Ich wollte zwar erst eine Ausfahrt später raus, aber so geht das auch.

Es gibt ums Eck gleich einen Campingplatz, aber es ist noch zu früh, um schon das Lager für die Nacht aufzuschlagen. Aber parken ist nicht so einfach. Parkplätze kosten nix und die Menschen parken entsprechend dämlich. Ich hab es dann doch noch irgendwie mit dem Wohnwagen geschafft, so zu stehen, dass ich keinen blockiere.

Das Museum selbst kostet keinen Eintritt, was mich sehr gewundert hat, aber im Grunde ist es ein Cafe, ein Souvenirladen und ein Überblick darüber, wie die Figuren entdeckt und konserviert wurden.

Um 13 Uhr gibt es einen Vortrag, um noch mehr über die Figuren zu erfahren, aber mein Schwedisch ist so schlecht, dass ich nichts verstanden habe. Die Infotafeln geben aber auch so eine Menge her.

Die Figuren sind in der Zeit zwischen 2000 und 200 vor Christus entstanden, sind also teilweise schon 4000 Jahre alt. Und damals lag dieser Bereich am Ufer einer Meeresbucht. Das Wasser war also damals deutlich höher gestanden.

Keine Schrift, aber schöne Piktogramme – die Emojis der Stein- und Bronzezeit, denn die jüngsten Ritzungen sind in der Zeit entstanden, als der Handel wichtig war. Das Zinn für die Bronze kam aus Cornwall und das Kupfer aus Spanien oder Zypern. Also auch nach heutigen Maßstäben nicht mal eben ums Eck.

Die Zeichnungen sind alle mit Farbe nachgemalt, damit sie auch für uns Laien zu erkennen sind, denn wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass nicht alles ausgemalt ist und manches einfach nur wie eine schwache Vertiefung aussieht.

Wer weiß, wo noch solche Zeichnungen sind und sie einfach nicht erkannt werden, weil sie nicht wirklich offensichtlich sind oder einfach schon verwittert sind. Die Zeichnungen hier sind in Granit gemacht.