Trondheim – Nidarosdom

Trondheim war die ehemalige Königsstadt Norwegens. Das kam daher, dass das Erzbistum eben genau hier war und weil alle Könige von Gottes Gnaden waren, hat sich Trondheim als Königssitz angeboten. Seit über 1000 Jahren gibt es Könige in Norwegen, aber erst seit 1905 ist Norwegen ein souveräner Staat. Ich war nicht schlecht erstaunt, als ich das gelesen habe. Aber irgendwie wusste ich es ja doch, Aber denn in meinem Dänemark Urlaub hatte ich das schon im Dom zu Roskilde gesehen.

Aber jetzt bin ich in Norwegen und im Nidaros Dom zu Trondheim. Von außen beeindruckend und erinnert ein wenig an Notre Dame. Die zwei Türme an der Front, das runde Fenster und der Mittelturm.

Aber von innen dann doch anders. Der Dom ist geheizt und es ist angenehm. Heute war es draußen in der Früh ziemlich kühl und windig und ich hatte meine gefütterte Regenjacke an, man weiß ja nie. In Trondheim habe ich dann an einer Ampel ein Mädel in Shorts und kurzem Top gesehen und mich gefragt, ob ich jetzt so verfroren bin, oder ob die Norweger das einfach anders fühlen.

Im Dom gab es so viele interessante Blickwinkel und Ansichten zu sehen. Die Architektur ist wirklich beeindruckend.

Der Hauptaltar war mitten in der Kirche, denn im Mittelalter war der Chor durch eine Trennwand abgetrennt, erst mit der Reformation wurde diese Trennung aufgehoben und das ganze Kirchenschiff offener. Das Allerheiligste, das Achteck ist aber immer noch etwas besonderes mit einem Schrein, der die Gebeine des heiligen Olav beinhalten soll.

Während ich in der Kirche war, gab es für einige Gruppen eine Führung. Und als die Führung vorbei war, stellte sich heraus dass diese Gruppen ein Chor waren die dann spontan auf der Bühne vor der Hauptorgel gesungen haben. Bestimmt war das angemeldet, aber für die Besucher die sonst noch da waren ein tolles Erlebnis.

Der Blick in den Mittelturm, wo sich Haupt- und Querschiff kreuzen.

Glasmalereien, mit Tageslicht von außen und Beleuchtung von innen. Dadurch ist in dem Dome eine ganz andere Atmosphäre.

Vom Dom aus, ging es dann in den erzbischöflichen Palast. Dieser große Gebäudekomplex wurde irgendwann in den Königshof umgewandelt und auch so genutzt und erst im 20. Jahrhundert hat man festgestellt, dass dies nicht nur der Königssitz war. Bei Ausgrabungen wurde eine Rüstkammer mit Waffenschmiede und auch eine Münzpräge gefunden.

Und hier werden auch die Reichsinsignien aufbewahrt und können besichtigt werden. Die ursprünglichen aus dem Mittelalter sind verloren gegangen und so haben die Norwegischen Könige 1815 sich die ganzen Sachen gekauft und herstellen lassen. Krone, Zepter, Reichsapfel, Horn, Flagge und bei den Kronen natürlich für König, Königin und Prinzgemahl jeweils eine.

Es ist auch der Krönigsmantel mit Hermelin und Purpur zu sehen und auch die Krönungsstühle. Als ich ins Museum bin wurde ich gebeten die Kamera und den Rucksack im Schließfach abzugeben…