mal wieder Norwegen…

Es ist soweit, mein Urlaub beginnt und es geht los mit Auto und Wohnwagen.

Los gegangen ist es eigentlich schon eine ganze Weile früher. Der Wohnwagen hat neue Reifen gebraucht, die Antischlingerkupplung neue Beläge, einige Griffe mussten erneuert werden und in der Küche und bei den Vorräten musste Inventur gemacht werden, aufgestockt werden und die Klamotten zum Anziehen eingeladen werden.

Deswegen war am Samstag, als ich los gefahren bin auch nicht mehr viel zu erledigen. Nur noch anhängen und los ging es. Auf die Autobahn und dann nach Norden. Erstes Etappenziel Rostock. Von dort auch mit der Fähre weiter nach Trelleborg.

Den Parkplatz in der Nähe von Rostock kannte ich schon. Die letzten Jahre als ich die Fähren nach Skandinavien genommen habe, war das mein erster Anlaufpunkt. Und so auch diesmal. Der erste Abend, der erste Kontakt mit der Ostsee, der Urlaub beginnt.

Das war auch notwendig, denn obwohl ich ziemlich flott durchgekommen bin, wollte sich das Urlaubsgefühl nicht so recht einstellen. Auf der Autobahn halte ich immer nach markanten Ortsnamen wie “Lederhose” oder “Belitz” ausschau, denn die sind Wegpunkte in den Urlaub. Lederhose habe ich verpasst, also dieses mal ohne…

Aber in Rostock erst mal in den Globus, ein paar letzte Einkäufe erledigen und dann übernachten…

mit der Fähre nach Schweden

In Rostock geht es los, mit der Fähre nach Trelleborg. Mein erster Plan war, mit der Fähre nach Dänemark zu fahren und dann über die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö. Aber mir war die Maut und die Fährgebühr dafür viel zu teuer, deswegen habe ich die Fähre von Rostock nach Trelleborg gebucht gehabt.

Im Hafen gab es erst mal einen ziemlichen Stau beim Check In, denn es wird auch eine Passkontrolle gemacht. Und einige waren nicht darauf vorbereitet und so hat es gedauert und sich gestaut. Als es dann auf die Fähre ging, war dann wieder alles normal, so wie ich es gewohnt bin.

Als wir in See gestochen sind, war noch strahlender Sonnenschein und auf Deck habe ich mir den Wind um die Nase wehen lassen. Als wir dann auf Höhe von Mön waren, wurde das Wetter schlechter und eine Regenfront war voraus. Auch Kreidefelsen, die ich letztes Jahr besucht hatte waren trotz Bewölkung eine Wucht.

und dann ging es direkt an dem Windpark vorbei, den ich letztes Jahr von Mön auch nur schemenhaft erkennen konnte. Wir sind ziemlich nah an den Windrädern vorbei gefahren. Und nachdem es draußen noch ein wenig vor sich hin regnet, habe ich beschlossen, dass Schiffs WLAN zu nutzen und meinen Beitrag zu schreiben.

Varning Raketstol

Ich finde die Bezeichnung Raketstol ja viel passender, als Schleudersitz, denn in modernen Jets wird man ja nicht rausgeschleudert, sondern vielmehr von Raketen herausgeschossen.

Aber wie komme ich jetzt auf dieses Thema, gerade war ich noch auf der Fähre. Naja nicht ganz. Sonntag, 17 Uhr, Ankunft in Trelleborg und erstmal einkaufen. Eigentlich hatte ich ja alles, aber wenn ich über die Grenze komme, schaue ich erstmal, was es so gibt und was die Sachen kosten. Und dann wollte ich noch ein paar Stunden fahren und Strecke machen, denn bis Trondheim ist es noch ein Stück.

Die Sonne schien und auf der Autobahn ging es gut voran. Wenig Verkehr, kaum LKW und vor allem keine Raser. Und so bin ich dann vor mich hin gefahren, es war ja noch schön hell und bin auch ordentlich voran gekommen, bis ich gemerkt habe, dass es ja schon 22 Uhr ist. Sonnenuntergang ist noch nicht. Kurz vor Midsomar geht die Sonne zwar irgendwann unter, aber so richtig dunkel wird es nicht.

Das Aeroseum bei Göteburg hatte ich zwar bedacht, wusste aber nicht, ob ich rechtzeitig da sein konnte, oder ob ich es auf der Durchreise besuchen würde. Aber weil ich so gut voran gekommen bin, wollte ich dort übernachten und mir das am Montag Morgen anschauen.

Das Aeroseum ist ein nicht so geheimer Geheimbunker aus den 50ern der kurz nach dem Bau von Spionen an Russland verraten wurde, der heute als Museum dient. Zwei Hektar groß, unter der Erde, um die Flugzeuge von einem Atomschlag zu schützen. Überirdisch ist ein Zivilflughafen angeschlossen, der noch in Betrieb ist, der Museumsteil ist aber abgetrennt.

Schweden war sehr auf die eigene Verteidigung bedacht und hat mit Saab einen Hersteller, der ursprünglich nur Flugzeuge gebaut hat, Autos und LKW kamen erst später dazu. Ericsson hat die Elektronik entwickelt und was man nicht hatte, kaufte man zu.

Die Sammlung ist sehr beeindruckend, denn der erste schwedische Jet die J29 ist bereits 1948 geflogen und dann ging es kontinuierlich weiter mit immer besseren Jets, die zum Schutz in diesen unterirdischen Bunkern auf ihren Einsatz warteten.

Hubschrauber wurden zugekauft und weiterentwickelt, um die See um Schweden herum zu überwachen, Menschen zu retten und auch die Umwelt zu überwachen. Es gab jedenfalls eine Menge zu sehen, auch Flugsimulatoren, richtig alte Flieger und noch vieles mehr. In die meisten Jets konnte man sich hineinsetzen, aber ich wollte nicht stecken bleiben, also habe ich es gelassen.

Denn schließlich wollte ich heute noch weiter Richtung Norwegen. Also ging es weiter. Die Verkehrsschilder gaben an Oslo ca. 300 km, also war das heute noch durchaus drin.

Weiter nach Norwegen

Ich hatte das Aeroseum besucht, meinen Wohnwagen wieder abfahrbereit gemacht und los ging es. Die zweite Nacht irgendwo im nirgendwo verbracht und mehr als Katzenwäsche war nicht drin. Heute wollte ich an einem Campingplatz übernachten, duschen, ordentlich waschen und es auch sonst nach der Fahrerei etwas ruhiger angehen lassen.

Wenn man so in Schweden die Autobahn entlang fährt, fällt einem so das eine oder andere auf. Die Parkplätze sind ausgesprochen sauber, die Toiletten auch, so dass man sich nicht ekeln muss und manchmal ist auch eine Tankstelle oder ein kleiner Imbiss mit auf so einem Parkplatz. Rasthöfe, wie in Deutschland gibt es nicht, dafür viele Autohöfe, die meistens auch noch mit einem großen Supermarkt und einigen Fast Food Ketten aufwarten. Und dabei ist mir “ChopChop” aufgefallen, ein Asiatischer Schnellimbiss, den ich unbedingt ausprobieren wollte.

Ungefähr genauso teuer, wie McDonalds, Max Burgers, oder andere Ketten, aber das Essen sieht deutlich leckerer aus, finde ich. Auf dem Rückweg, weiß ich schon, wo ich essen werde.

Dann ging es weiter, immer weiter und weil ich nicht so schnell voran komme bieten sich immer wieder Pausen an. Einer dieses Parkplätze, hatte neben dem WC Schild noch so ein mir unbekanntes braunes Raute Symbol. Weltkulturerbe Tanum habe ich dann an den Infoschildern gelesen.

Steinzeichnungen aus der Stein-, Bronze- und frühen Eisenzeit, die hier in der Gegend an den verschiedensten Stellen zu finden sind. Mit Abbildungen und einem Panorama Ausblick, wo die Zeichnungen zu finden sind. Interessant ja, aber irgendwie wollte ich dann doch weiter, denn die Grenze war nicht mehr weit und es war schon ziemlich am Nachmittag und so ein bisschen müde war ich dann doch.

Ein kurzer Check der Karte, wo ich denn einen hybschen Campingplatz finden konnte. Oslo selber möchte ich erst auf dem Rückweg besuchen, also noch einen Platz am Oslofjord finden, mit Blick aufs Wasser und die vorbeifahrenden Schiffe. Und so bin ich bei Moss auf der Insel Jeløy gelandet. Der Platz ist toll, direkt am Wasser, Sanitär ist klasse, Duschen und alles inklusive, aber dafür nicht ganz billig. Die Inflation hat auch hier nicht Halt gemacht 450 NOK die Nacht.

Und was mache ich morgen – nix, wirklich ausruhen, nochmal Fotos sortieren, Tagebuch schreiben und schauen, wie weit ich am Mittwoch fahren werde.

Reisepause, ankommen

Ein Tag am Campingplatz, entspannen, auf den Fjord schauen, nichts tun. So ungefähr sah mein Tag aus. Frühstücken, aufräumen, unters Vordach setzen und schauen.

Den Gänsen beim herumwatscheln zuschauen, am Fjord nach Schiffen Ausschau halten, nichts tun. Wer hätte gedacht, dass das so anstrengend ist.

Das Wetter war jetzt nicht wirklich einladend, um ins Wasser zu gehen, aber immerhin ein wenig die Füße nass machen. Und dann war da richtig schöner feiner weicher Sand und ich konnte ganz schön weit rein laufen. Schwimmen war nicht. Dafür war mir das Wasser dann doch nicht warm genug.

Weil der Campingplatz etwa 50 km südlich von Oslo liegt, denke ich dass hier viele ihre Wochenendbleibe haben, denn hier gibt es nur eine handvoll Reise Camperplätze, der Rest macht Dauercamping. Schöne große Wohnwägen, mit festem Vorzelt und einer kleinen Hecke drum herum. Und natürlich das Gänse Wachgeschwader…

Morgen geht es dann weiter.