Varning Raketstol

Ich finde die Bezeichnung Raketstol ja viel passender, als Schleudersitz, denn in modernen Jets wird man ja nicht rausgeschleudert, sondern vielmehr von Raketen herausgeschossen.

Aber wie komme ich jetzt auf dieses Thema, gerade war ich noch auf der Fähre. Naja nicht ganz. Sonntag, 17 Uhr, Ankunft in Trelleborg und erstmal einkaufen. Eigentlich hatte ich ja alles, aber wenn ich über die Grenze komme, schaue ich erstmal, was es so gibt und was die Sachen kosten. Und dann wollte ich noch ein paar Stunden fahren und Strecke machen, denn bis Trondheim ist es noch ein Stück.

Die Sonne schien und auf der Autobahn ging es gut voran. Wenig Verkehr, kaum LKW und vor allem keine Raser. Und so bin ich dann vor mich hin gefahren, es war ja noch schön hell und bin auch ordentlich voran gekommen, bis ich gemerkt habe, dass es ja schon 22 Uhr ist. Sonnenuntergang ist noch nicht. Kurz vor Midsomar geht die Sonne zwar irgendwann unter, aber so richtig dunkel wird es nicht.

Das Aeroseum bei Göteburg hatte ich zwar bedacht, wusste aber nicht, ob ich rechtzeitig da sein konnte, oder ob ich es auf der Durchreise besuchen würde. Aber weil ich so gut voran gekommen bin, wollte ich dort übernachten und mir das am Montag Morgen anschauen.

Das Aeroseum ist ein nicht so geheimer Geheimbunker aus den 50ern der kurz nach dem Bau von Spionen an Russland verraten wurde, der heute als Museum dient. Zwei Hektar groß, unter der Erde, um die Flugzeuge von einem Atomschlag zu schützen. Überirdisch ist ein Zivilflughafen angeschlossen, der noch in Betrieb ist, der Museumsteil ist aber abgetrennt.

Schweden war sehr auf die eigene Verteidigung bedacht und hat mit Saab einen Hersteller, der ursprünglich nur Flugzeuge gebaut hat, Autos und LKW kamen erst später dazu. Ericsson hat die Elektronik entwickelt und was man nicht hatte, kaufte man zu.

Die Sammlung ist sehr beeindruckend, denn der erste schwedische Jet die J29 ist bereits 1948 geflogen und dann ging es kontinuierlich weiter mit immer besseren Jets, die zum Schutz in diesen unterirdischen Bunkern auf ihren Einsatz warteten.

Hubschrauber wurden zugekauft und weiterentwickelt, um die See um Schweden herum zu überwachen, Menschen zu retten und auch die Umwelt zu überwachen. Es gab jedenfalls eine Menge zu sehen, auch Flugsimulatoren, richtig alte Flieger und noch vieles mehr. In die meisten Jets konnte man sich hineinsetzen, aber ich wollte nicht stecken bleiben, also habe ich es gelassen.

Denn schließlich wollte ich heute noch weiter Richtung Norwegen. Also ging es weiter. Die Verkehrsschilder gaben an Oslo ca. 300 km, also war das heute noch durchaus drin.