Gas, Gas, Gas

oder auch nicht. Meine erste Flasche Gas war leer und die Heizung in der Nacht ausgegangen. Scheißkälte. So ein Wohnwagen gleicht sich relativ schnell der Außentemperatur an. Die zweite Flasche habe ich dabei und auch umgeklemmt, aber da weiß ich nicht, wieviel noch drin ist. Konnte ja keiner Ahnen, dass es so weit im Norden auch noch kalt wird.

Also erst mal beim Campingplatz nachgefragt, ob es denn möglich wäre Gas nachzufüllen, oder die Flaschen zu tauschen. Nicht dass ich da groaucße Hoffnungen gehabt hätte. Deutsche Gasflaschen im Ausland – pfft.

Im Nachbarort gab es aber tatsächlich einen Gashändler der die Flasche getauscht hätte, wenn sie eine norwegische gewesen wäre. Die k,önnte man nämlich auch an einer LPG Tankstelle selber nachfüllen. War aber nicht so. Eine kurze Recherche in Internet bei Alugas hat ergeben, dass es da tatsächlich einen Laden gibt, der so was macht. Nur der ist in Svolvær. Also mit der leeren Flasche einmal quer übers Archipel gegondelt, füllen lassen und dann wieder zurück.

Jetzt kann ich wieder beruhigt heizen und mir für meinen nächsten Urlaub hier im Norden schon mal überlegen, ob ich mir als zweite Flasche eine anschaffe, die ich auch ohne größere Fahrerei auffüllen kann.

Das Jahr, als der Sommer auf einen Sonntag fiel

Es gab da mal vor Jahren eine Werbung, in der genau dieser Spruch verwendet wurde. Und so bin ich mir am Sonntag auch vorgekommen. Die Sonne strahlte wie verrückt und es wurden sagenhafte 12° Celsius erreicht.

Wer auf die Lofoten fährt erwartet jetzt nicht unbedingt Wetter für einen Strandurlaub, ist ja schließlich nördlich der Polarkreises. Doch wenn die Sonne dann scheint, zeigen sich die Lofoten in all ihrer Schönheit und es kommt Sommerfeeling auf. Doch dazu später mehr.

Ich habe mich also von meinem Campingplatz in Richtung Süden nach Å aufgemacht. Entlang der E 10 ging es also los. Berge, Fjorde, Buchten, Wasser. Aber die Lofoten haben noch was anderes. Viele saftige Wiesen, wo dann hin und wieder ein dicker Brocken liegt. Irgendwer schmeißt die Trümmer von den Bergen runter.

in der Nähe von Fredvang

Als ich dann in Reine angekommen bin, wollte ich natürlich an den klassischen Fotospot, wo jeder, aber auch wirklich jeder ein Foto von Reine macht – bin ich dann nicht, weil ich vor lauter Fotografen die dort busweise ausgekippt werden nicht mal richtig hin gekommen bin. Also ein paar andere Ansichten.

Hafen von Reine – ein Teil davon
Fischerboote bei der Ausfahrt aus dem Hafen

Die Fischerhütten in Reine sind auch nicht mehr wirklich alle von Fischern in Benutzung. Meist ist es lohnenswerter sie an Touristen zu vermieten. Wunderhübsch sind sie trotzdem anzusehen.

Fischerhütten

Da mir das alles touristisch zu überlaufen war, habe ich beschlossen noch mal nach an den Haukland Strand zu fahren und die Sonne zu genießen. Von wegen überlaufen – Lofoten hat etwa 25000 Einwohner, Reine etwa 300. Wenn also nur 6 Busse mit 50 Leuten kommen, hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Da aber deutlich mehr pro Tag kommen – und an einem sonnigen Sonntag gleich noch ein paar mehr, wird das in diesen kleinen malerischen Orten sehr schnell eng.

Jetzt aber zurück zum Strand – mein persönliches Highlight des Tages. Ich habe es echt gewagt bei 12° Luft- und 10° Wassertemperatur, tatsächlich ins Wasser zu gehen. Nur die Füße, mehr nicht, aber ich habe Norweger gesehen, die tatsächlich komplett eine Runde geschwommen sind. Der Tag war auch fantastisch.

Haukland Beach in der Sonne

Nachdem ich die Fotos gemacht hatte, habe ich mir die Decke ausgebreitet, Schuhe ausgezogen und erst mal ins Wasser. Ich bin erst wieder raus, als es aufgehört hat weh zu tun. War dann gut kalt. Also ab auf die Decke, hingelegt, Sonne genossen und gelesen. Nebenan haben vier norwegische Mädels erst mal ein paar Selfies geschossen und sind dann mit lautem Gekreische ins Wasser, kurz drin geblieben – nur eine war etwas mutiger – und sind dann ungefähr genauso schnell wieder raus. Nochmal Selfie machen, mit nassen Haaren, damit man einen Beweis hat. Was nicht fotografiert worden ist, ist nicht passiert.

Der Wegweiser nach Flake – nein Flakstad

Zurück zum Campingplatz führt der Weg an einer Bucht vorbei die so richtig noch mehr Fernweh weckt. Kristallklares Wasser, wunderschöner Sandstrand…

Aber der Wetterbericht hatte doch Recht. Am Abend waren die ersten Wolken schon am Himmel und der regnerische Montag kündigte sich schon an. Auch wenn es nicht klar und heiter ist, ist die Stimmung beeindruckend.

Und dann kam etwas, was ich so gar nicht erwartet habe – noch einmal Mitternachtssonne, aber so richtig um Mitternacht. Am Strand waren viele Leute und es war eine nette Stimmung. Grüppchen die zusammen standen, Gespräche, Lagerfeuer. Und dann nach Mitternacht löste sich das ganze sachte auf, fast so wie zu Silvester…

Mitternacht am Strand

Für mich war es dann auch Zeit schlafen zu gehen, auch wenn es sich gar nicht danach angefühlt hat.

Mitternachtssonne

naja, oder zumindest verdammt nah dran. Aber es ist schon ein glücklicher Zufall, das genau an dem Tag, an dem ich beschließe den Campingplatz zu wechseln, ich genau dort hin ziehe wo ich der Mitternachtssonne am nächsten komme. Zumindest was die bisherige Ausbeute in diesem Urlaub hergibt.

Nur die Uhrzeit macht sie besonders. Es war nach 22 Uhr als das Bild entstanden ist. Die Flut war auch schon am steigen, und die Steine, die ich am Nachmittag am Strand noch fotografiert hatte, waren schon im Wasser. Auf jeden Fall eine unbeschreibliche Stimmung, bei 5°, einem heftigen Wind und das mitten in der Nacht bei Sonnenschein.

Flakstad Beach Camping

Jetzt gibt es von heute doch noch Bilder. Die Sonne ist raus gekommen und hat mich raus gelockt. Allerdings ist die Jagd nach dem bisschen Sonne doch recht mühselig und bei 8° und einem schneidenden Wind nicht gerade angenehm. Gut dass ich die dickeren Jacken und Pullis eingepackt habe.

Da steht er, mein tapferer Fabia. Immerhin schon 3200 km in diesem Urlaub gefahren. Und auf der linken Seite hat er eine Radkappe verloren. Jetzt werde ich mir wohl die Geschichte von Radkäppchen und der bösen Bodenwelle anhören dürfen.

Am Strand war es jedenfalls recht windig. Die Finger sind an der Kamera regelrecht steif geworden. Das hat sich jedenfalls deutlich kälter als 8° angefühlt. Mal sehen ob ich zu Mitternacht noch mal mit der Sonne Glück habe.

Einkaufen in Norwegen

Es ist ja bekannt, dass Norwegen als Reiseland nicht so ganz billig ist. Stimmt, denn die Norwegen verdienen auch nicht schlecht. Für mich aber sind die Preise nicht ohne.

In Svolvær habe ich eine Pizzeria gesehen – Pizza normal für eine Person ca. 17€, groß, angeblich für 2 – 3 Personen 30€. Ich kenne da Leute, die verputzen eine Familienpizza alleine.

Auch im Supermarkt muss man schon recht genau schauen, was die Sachen kosten. Mineralwasser die Flasche etwa 3€, deswegen lieber stilles Wasser aus dem Hahn, supertolles, labbriges Brot 500g 3,50€, Butter 250g 3€, Lachs 250g 7€ und ich habe mich echt bemüht günstig einzukaufen und nicht irgendwelche Markenartikel, dann wird es gleich noch teuerer.

Allerdings konnte ich es mir bei ein paar Sachen nicht verkneifen zuzuschlagen, die ich vom letzten Urlaub kannte.

Nugatti ist ein Nutellaersatz, der aber meiner Meinung nach deutlich besser schmeckt.
Smash ist was ganz wildes – salzige Maissnacks (so ähnlich wie Flips) in Schokolade.
Bamsemums – allein der Name ist schon witzig – Marshmallow in Schokolade
Panda Licorice – süßer Lakritz, schön weich und sehr lecker.
Na und dann hat sich da noch der Norvegia Käse mit darunter geschmuggelt, sowas wie Edamer nur halt auch besser.

Das sind jetzt alles Sachen ohne die ich problemlos leben kann, wenn ich sie aber bekommen kann, kaufe ich sie mir.