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Landschaftsroute Rondane

Heute war einer der Tage, die ich mit Sicherheit in Erinnerung behalten werden. Ein Highlight meiner Reise durch umwerfend schöne Landschaften und Natur. Fjelle – die kargen Hochebenen Norwegens, gedrängte Wälder, Ausblicke auf verschneite Gebirge.

Aber bevor ich dahin komme, starte ich von Trabelia Camping, wo ich eine regnerische Nacht verbracht habe. Im Wohnwagen ist das alles ganz einfach. Das junge Paar das nebenan gezeltet hat, hatte es da nicht ganz so komfortabel, war aber am Morgen, als die Sonne schien bester Laune.

Es geht los, noch weiter hoch und im Laufe des Tages komme ich bei etwa 1100 Metern Höhe an. Gestern noch bei knapp 200 und heute Abend wird es wieder Meereshöhe sein, aber dazu später mehr.

Es ist schwer diese Landschaft in Fotos einzufangen, dazu ist sie zu beeindruckend, groß, weit und zum Schreien schön. Also ein bisschen Pipi in den Augen hatte ich schon. Hin und wieder sind Glocken zu hören und es sind Schafe, die hier friedlich durch die Gegend ziehen und grasen.

Und verstreut stehen Hütten und Stromleitungen gehen die Straße entlang, aber das tut der Natur keinen Abbruch. Im Gegenteil, dadurch dass sie für Menschen erfahrbar und erlebbar ist, bekommen sie ein Gefühl dafür, was da schützenswert ist.

Aber irgendwann war das Fjell zu Ende und es ging ein wenig weiter runter, so auf ungefähr 800 Meter. Woher ich das weiß? Mein Navi zeigt mir auch die Höhe an und da habe ich immer wieder gespickt.

Ja, da ging es ganz schön steil bergab.

Unterwegs zu einer weiteren Sehenswürdigkeit. Der Kirche bei Sollia, die 1738 gebaut wurde und seitdem da steht. Das Holz ist mit Teer wetterfest gemacht und beim herumgehen kann man das gut riechen. Im Internet habe ich gesehen, dass sie innen sehr hybsch sein soll, aber sie war abgesperrt.

Nächster Stop Sohlbergplassen. Die genaue Beschreibung dieser Strecke hat mir sehr geholfen, die schönsten Aussichten zu finden. Das klingt jetzt so, als ob ich die Liste einfach abgefahren bin und eins nach dem anderen abgehakt habe – war es nicht. Ich bin auch immer wieder zwischendrin angehalten, spazieren gegangen und erkundet. So habe ich für die paar Kilometer sehr viel Zeit gebraucht und genossen.

Diese Aussichtspunkte sind immer wieder etwas Besonderes. Da sind die Norweger sehr kreativ. Das ist mir auch schon auf den Lofoten aufgefallen. Rastplätze sind nicht nur Zweckbauten, sondern auch ästhetisch in der Natur. Und wenn ich mich an der Stelle umdrehe, habe ich ein grandioses Bergpanorama.

und am nächsten Halt in Strømbu habe ich dann ein wenig Pause gemacht, denn zuviel Schönheit ist echt anstrengend.

und damit war ich dann auch fast am Ende der Route, denn so allmählich wollte ich dann zur E6 weiter nach Trondheim.

Ach ja, einen Wasserfall hätte ich beinahe noch unterschlagen. Er ist nicht auf der Beschreibung aufgeführt, aber beim vorbeifahren, habe ich ihn aus den Augenwinkeln gesehen und musste anhalten. Gut dass es da gleich einen Platz dazu gab und noch besser, dass niemand hinter mir war.

Lillehammer, wäre schön gewesen

So war mein Plan, losfahren und bis Lillehammer. Dort die Innenstadt und das Maihaugen Museum besuchen, mit alten Norwegischen Gebäuden, eine Art Museumsdorf und dann weiterfahren.

Unterwegs dahin entlang des Mjøsa gab es vieles zu sehen. Ein Olympiastadion, dass wie ein umgedrehtes Wikingerschiff aussieht. Dann das Mjøstårnet, das höchste aus Holz gebaute Hochhaus. Da hatte ich mal einen Bericht darüber gesehen und deswegen ist es mir entlang des Weges aufgefallen.

Und dann, in Lillehammer angekommen, finde ich mit meinem Gespann keinen Parkplatz. Wohnmobile, kein Thema, PKW sowieso, Busse bitte außerhalb und ich mit meinem Anhänger bin da nicht besser dran.

Ich wollte das erst nicht so recht glauben, denn am Campingplatz oder an einer Tanke wollte ich mein Auto nicht abstellen und dann ewig weit in die Stadt laufen. So bin ich dann 20 Minuten gekreist und habe einiges von der Altstadt gesehen, aber nicht das, was ich wollte.

Jetzt will ich mir Lillehammer nicht schlecht reden, aber irgendwie war mir die Lust vergangen und ich habe mich weiter auf den Weg Richtung Norden gemacht. Bei meiner Planung habe ich mir einen schönen Umweg über den RV 27 ausgesucht und genau da bin ich dann auf einem Campingplatz gelandet.

Mit meinem alten Auto, hätte ich diese Strecke nicht gewagt. 8% Steigung auf die nächsten 10 km. Auf der E6 war ich im Tal noch auf 200 m unterwegs und der Campingplatz ist bereits auf 850 m. Die Ausblicke unterwegs waren toll, aber Anhalten und Blumenpflücken / Fotografieren während der Fahrt war nicht.

und beim Einchecken war es typisch Norwegisch entspannt. Erst mal kurz den Platz angeschaut, dann durfte ich mich erst mal hinstellen und zum Check in sollte ich dann kommen. Damit ich noch vor dem Regen alles stehen habe.

Bei einem kurzen Plausch habe ich erfahren, dass hier noch vor drei Wochen Schnee gelegen ist und auch die Passstraße noch nicht allzu lange offen ist. Ja, ich bin hier ziemlich im Norden. Der Wohnwagen steht, es regnet so still und leise vor sich hin. Draußen hat es 16 Grad und ich genieße es, dass ich nicht so sehr schwitzen muss, wie in Deutschland.

Reisepause, ankommen

Ein Tag am Campingplatz, entspannen, auf den Fjord schauen, nichts tun. So ungefähr sah mein Tag aus. Frühstücken, aufräumen, unters Vordach setzen und schauen.

Den Gänsen beim herumwatscheln zuschauen, am Fjord nach Schiffen Ausschau halten, nichts tun. Wer hätte gedacht, dass das so anstrengend ist.

Das Wetter war jetzt nicht wirklich einladend, um ins Wasser zu gehen, aber immerhin ein wenig die Füße nass machen. Und dann war da richtig schöner feiner weicher Sand und ich konnte ganz schön weit rein laufen. Schwimmen war nicht. Dafür war mir das Wasser dann doch nicht warm genug.

Weil der Campingplatz etwa 50 km südlich von Oslo liegt, denke ich dass hier viele ihre Wochenendbleibe haben, denn hier gibt es nur eine handvoll Reise Camperplätze, der Rest macht Dauercamping. Schöne große Wohnwägen, mit festem Vorzelt und einer kleinen Hecke drum herum. Und natürlich das Gänse Wachgeschwader…

Morgen geht es dann weiter.

Weiter nach Norwegen

Ich hatte das Aeroseum besucht, meinen Wohnwagen wieder abfahrbereit gemacht und los ging es. Die zweite Nacht irgendwo im nirgendwo verbracht und mehr als Katzenwäsche war nicht drin. Heute wollte ich an einem Campingplatz übernachten, duschen, ordentlich waschen und es auch sonst nach der Fahrerei etwas ruhiger angehen lassen.

Wenn man so in Schweden die Autobahn entlang fährt, fällt einem so das eine oder andere auf. Die Parkplätze sind ausgesprochen sauber, die Toiletten auch, so dass man sich nicht ekeln muss und manchmal ist auch eine Tankstelle oder ein kleiner Imbiss mit auf so einem Parkplatz. Rasthöfe, wie in Deutschland gibt es nicht, dafür viele Autohöfe, die meistens auch noch mit einem großen Supermarkt und einigen Fast Food Ketten aufwarten. Und dabei ist mir “ChopChop” aufgefallen, ein Asiatischer Schnellimbiss, den ich unbedingt ausprobieren wollte.

Ungefähr genauso teuer, wie McDonalds, Max Burgers, oder andere Ketten, aber das Essen sieht deutlich leckerer aus, finde ich. Auf dem Rückweg, weiß ich schon, wo ich essen werde.

Dann ging es weiter, immer weiter und weil ich nicht so schnell voran komme bieten sich immer wieder Pausen an. Einer dieses Parkplätze, hatte neben dem WC Schild noch so ein mir unbekanntes braunes Raute Symbol. Weltkulturerbe Tanum habe ich dann an den Infoschildern gelesen.

Steinzeichnungen aus der Stein-, Bronze- und frühen Eisenzeit, die hier in der Gegend an den verschiedensten Stellen zu finden sind. Mit Abbildungen und einem Panorama Ausblick, wo die Zeichnungen zu finden sind. Interessant ja, aber irgendwie wollte ich dann doch weiter, denn die Grenze war nicht mehr weit und es war schon ziemlich am Nachmittag und so ein bisschen müde war ich dann doch.

Ein kurzer Check der Karte, wo ich denn einen hybschen Campingplatz finden konnte. Oslo selber möchte ich erst auf dem Rückweg besuchen, also noch einen Platz am Oslofjord finden, mit Blick aufs Wasser und die vorbeifahrenden Schiffe. Und so bin ich bei Moss auf der Insel Jeløy gelandet. Der Platz ist toll, direkt am Wasser, Sanitär ist klasse, Duschen und alles inklusive, aber dafür nicht ganz billig. Die Inflation hat auch hier nicht Halt gemacht 450 NOK die Nacht.

Und was mache ich morgen – nix, wirklich ausruhen, nochmal Fotos sortieren, Tagebuch schreiben und schauen, wie weit ich am Mittwoch fahren werde.

Varning Raketstol

Ich finde die Bezeichnung Raketstol ja viel passender, als Schleudersitz, denn in modernen Jets wird man ja nicht rausgeschleudert, sondern vielmehr von Raketen herausgeschossen.

Aber wie komme ich jetzt auf dieses Thema, gerade war ich noch auf der Fähre. Naja nicht ganz. Sonntag, 17 Uhr, Ankunft in Trelleborg und erstmal einkaufen. Eigentlich hatte ich ja alles, aber wenn ich über die Grenze komme, schaue ich erstmal, was es so gibt und was die Sachen kosten. Und dann wollte ich noch ein paar Stunden fahren und Strecke machen, denn bis Trondheim ist es noch ein Stück.

Die Sonne schien und auf der Autobahn ging es gut voran. Wenig Verkehr, kaum LKW und vor allem keine Raser. Und so bin ich dann vor mich hin gefahren, es war ja noch schön hell und bin auch ordentlich voran gekommen, bis ich gemerkt habe, dass es ja schon 22 Uhr ist. Sonnenuntergang ist noch nicht. Kurz vor Midsomar geht die Sonne zwar irgendwann unter, aber so richtig dunkel wird es nicht.

Das Aeroseum bei Göteburg hatte ich zwar bedacht, wusste aber nicht, ob ich rechtzeitig da sein konnte, oder ob ich es auf der Durchreise besuchen würde. Aber weil ich so gut voran gekommen bin, wollte ich dort übernachten und mir das am Montag Morgen anschauen.

Das Aeroseum ist ein nicht so geheimer Geheimbunker aus den 50ern der kurz nach dem Bau von Spionen an Russland verraten wurde, der heute als Museum dient. Zwei Hektar groß, unter der Erde, um die Flugzeuge von einem Atomschlag zu schützen. Überirdisch ist ein Zivilflughafen angeschlossen, der noch in Betrieb ist, der Museumsteil ist aber abgetrennt.

Schweden war sehr auf die eigene Verteidigung bedacht und hat mit Saab einen Hersteller, der ursprünglich nur Flugzeuge gebaut hat, Autos und LKW kamen erst später dazu. Ericsson hat die Elektronik entwickelt und was man nicht hatte, kaufte man zu.

Die Sammlung ist sehr beeindruckend, denn der erste schwedische Jet die J29 ist bereits 1948 geflogen und dann ging es kontinuierlich weiter mit immer besseren Jets, die zum Schutz in diesen unterirdischen Bunkern auf ihren Einsatz warteten.

Hubschrauber wurden zugekauft und weiterentwickelt, um die See um Schweden herum zu überwachen, Menschen zu retten und auch die Umwelt zu überwachen. Es gab jedenfalls eine Menge zu sehen, auch Flugsimulatoren, richtig alte Flieger und noch vieles mehr. In die meisten Jets konnte man sich hineinsetzen, aber ich wollte nicht stecken bleiben, also habe ich es gelassen.

Denn schließlich wollte ich heute noch weiter Richtung Norwegen. Also ging es weiter. Die Verkehrsschilder gaben an Oslo ca. 300 km, also war das heute noch durchaus drin.