Das Jahr, als der Sommer auf einen Sonntag fiel

Es gab da mal vor Jahren eine Werbung, in der genau dieser Spruch verwendet wurde. Und so bin ich mir am Sonntag auch vorgekommen. Die Sonne strahlte wie verrückt und es wurden sagenhafte 12° Celsius erreicht.

Wer auf die Lofoten fährt erwartet jetzt nicht unbedingt Wetter für einen Strandurlaub, ist ja schließlich nördlich der Polarkreises. Doch wenn die Sonne dann scheint, zeigen sich die Lofoten in all ihrer Schönheit und es kommt Sommerfeeling auf. Doch dazu später mehr.

Ich habe mich also von meinem Campingplatz in Richtung Süden nach Å aufgemacht. Entlang der E 10 ging es also los. Berge, Fjorde, Buchten, Wasser. Aber die Lofoten haben noch was anderes. Viele saftige Wiesen, wo dann hin und wieder ein dicker Brocken liegt. Irgendwer schmeißt die Trümmer von den Bergen runter.

in der Nähe von Fredvang

Als ich dann in Reine angekommen bin, wollte ich natürlich an den klassischen Fotospot, wo jeder, aber auch wirklich jeder ein Foto von Reine macht – bin ich dann nicht, weil ich vor lauter Fotografen die dort busweise ausgekippt werden nicht mal richtig hin gekommen bin. Also ein paar andere Ansichten.

Hafen von Reine – ein Teil davon
Fischerboote bei der Ausfahrt aus dem Hafen

Die Fischerhütten in Reine sind auch nicht mehr wirklich alle von Fischern in Benutzung. Meist ist es lohnenswerter sie an Touristen zu vermieten. Wunderhübsch sind sie trotzdem anzusehen.

Fischerhütten

Da mir das alles touristisch zu überlaufen war, habe ich beschlossen noch mal nach an den Haukland Strand zu fahren und die Sonne zu genießen. Von wegen überlaufen – Lofoten hat etwa 25000 Einwohner, Reine etwa 300. Wenn also nur 6 Busse mit 50 Leuten kommen, hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Da aber deutlich mehr pro Tag kommen – und an einem sonnigen Sonntag gleich noch ein paar mehr, wird das in diesen kleinen malerischen Orten sehr schnell eng.

Jetzt aber zurück zum Strand – mein persönliches Highlight des Tages. Ich habe es echt gewagt bei 12° Luft- und 10° Wassertemperatur, tatsächlich ins Wasser zu gehen. Nur die Füße, mehr nicht, aber ich habe Norweger gesehen, die tatsächlich komplett eine Runde geschwommen sind. Der Tag war auch fantastisch.

Haukland Beach in der Sonne

Nachdem ich die Fotos gemacht hatte, habe ich mir die Decke ausgebreitet, Schuhe ausgezogen und erst mal ins Wasser. Ich bin erst wieder raus, als es aufgehört hat weh zu tun. War dann gut kalt. Also ab auf die Decke, hingelegt, Sonne genossen und gelesen. Nebenan haben vier norwegische Mädels erst mal ein paar Selfies geschossen und sind dann mit lautem Gekreische ins Wasser, kurz drin geblieben – nur eine war etwas mutiger – und sind dann ungefähr genauso schnell wieder raus. Nochmal Selfie machen, mit nassen Haaren, damit man einen Beweis hat. Was nicht fotografiert worden ist, ist nicht passiert.

Der Wegweiser nach Flake – nein Flakstad

Zurück zum Campingplatz führt der Weg an einer Bucht vorbei die so richtig noch mehr Fernweh weckt. Kristallklares Wasser, wunderschöner Sandstrand…

Aber der Wetterbericht hatte doch Recht. Am Abend waren die ersten Wolken schon am Himmel und der regnerische Montag kündigte sich schon an. Auch wenn es nicht klar und heiter ist, ist die Stimmung beeindruckend.

Und dann kam etwas, was ich so gar nicht erwartet habe – noch einmal Mitternachtssonne, aber so richtig um Mitternacht. Am Strand waren viele Leute und es war eine nette Stimmung. Grüppchen die zusammen standen, Gespräche, Lagerfeuer. Und dann nach Mitternacht löste sich das ganze sachte auf, fast so wie zu Silvester…

Mitternacht am Strand

Für mich war es dann auch Zeit schlafen zu gehen, auch wenn es sich gar nicht danach angefühlt hat.