Lessons learned

Der Bodensee und die Orte und Straßen sind zu klein für die Touristenmassen, die, so wie auch ich, im Sommer mit dem eigenen Auto die Gegend erkunden und die Sehenswürdigkeiten besichtigen wollen. Gefühlt sind es sogar auch schon fast zu viele Fahrradfahrer. Die Folge sind lange Staus, überfüllte Innenstädte und Parkplätze auf denen nicht mal mehr in der zweiten Reihe, mit Warnblinker an, etwas frei wäre. Das sorgt für Frust und Ärger obwohl es Alternativen gibt. Bus Bahn Schiff – aber das muss einem erst mal bewusst werden.

Mein ursprünglicher Plan war es die Pfahlbauten in Unteruhldingen zu besichtigen. Hat nicht so geklappt, wie ich dachte, also spontan umplanen. Reichenau wäre doch nett. Also bei Meersburg auf die Fähre

Durch Konstanz hindurch und weiter zur Reichenau. Wer das Knoblauchsland bei Nürnberg kennt, kennt auch die Reichenau. Zwischen den Feldern und Gewächshäusern waren ein paar kleine Sträßchen und Häuser. Es ist nicht so ganz klar, wo der Ort aufhört und wo die Felder beginnen. Und ganz oft auch Direktverkäufe vom Hof. Was die Reichenau unterscheidet ist die Tatsache dass es eine Insel ist und eine der ältesten Kirchen und römischen Überresten.

Worauf ich mich aber am meisten gefreut habe war die Salatstube. Ein Lokal in einem Gewächshaus einer Gärtnerei, die die Salate am Buffet selbst anbaut und zubereitet. Das gab es schon, als ich als kleiner Junge mit meinen Eltern unterwegs war, also gut 35 Jahre her. Leider, oder Gottseidank, war nicht zu viel los. Eine echte Ausnahme am Bodensee.

Das war es dann auch schon auf der Reichenau. Was also mit dem angebrochenen Tag machen? Ein Blick auf die Staumeldungen hat mir schnell klar gemacht, dass nicht zu viel touristisches mehr passieren wird. Warum also nicht bis Romanshorn fahren und dann mit der Fähre zurück nach Friedrichshafen.

Also los ging es. In Kreuzlingen wäre ich beinahe auf die schweizer Autobahn gefahren, bis ich meinem Navi klar gemacht habe – keine Autobahnen. Dann hat es mich brav von Kreisverkehr zu Kreisverkehr gelotst. Der Verkehr war sehr angenehm. Schön gemächlich und die Schweizer fahren sehr viel rücksichtsvoller als wir Deutschen. Zwischenstop bei einem Migros – einkaufen.

Kurz vor Romanshorn habe ich einen Blick auf die Karte geworfen und beschlossen einfach bis Bregenz weiter zu fahren, in Österreich einzukaufen und zu tanken. Gedacht, getan und in einem Eurospar bin ich dann shoppen. Ein paar Backzutaten, Almdudler und für meinen Jüngsten, noch ein paar Energy Pfirsich.

Tanken war dann auch einigermaßen günstig und so bin ich dann ziemlich gerädert am Campingplatz angekommen und habe schon Pläne für den nächsten Tag gemacht. Einige meiner Ziele habe ich für diesen Urlaub gestrichen und beschlossen, dass es beim nächsten mal anders laufen wird.