Louisiana Museum of Modern Art

Naja so ganz sicher war ich mir heute früh nicht, was ich heute mache. Also erst mal ins Auto gestiegen und los gefahren. Richtung Norden über die Kronprinzessin Mary Brücke und dann die Landzunge zwischen Roskilde Fjord und Isefjord entlang gefahren. Die Gegend ist sehr ländlich und landwirtschaftlich. Viele Weizenfelder die gerade abgeerntet werden, schöne sanfte Hügel und ein paar kleine Ortschaften. Naja teilweise auch einfach Häuser entlang der Straße aber bei den Tempolimits hier – zwischen 60 und 80 ist das ja kein Problem.

Ich hatte mir gedacht, dass es dort eine Fähre geben muss, und so war es auch. Klein aber fein hat sie mein Auto und mich über den Fjord getragen und ich bin weiter gefahren bis mir auf der Karte “Kattegatt” angezeigt wurde. Also Nordsee, Wasser, Dünen… Aber die Füße wollte ich mir nicht wirklich nass machen.

Habe ich wirklich Nordsee geschrieben? Meine Erdkundelehrer würden sich für mich schämen. Nord- und Ostsee treffen sich am nördlichsten Punkt von Dänemark in Hirtshals und das ist westlicher und nörlicher als ich es bin – also ganz klar hier ist die Ostsee!

Unterwegs habe ich dann eine schöne typische Kirche gesehen. So wie sie, sind viele Kirchen hier. Manche nur in Backstein, manche weiß verputzt aber alle mit so einem hybschen Turm.

Und dann war es auch schon nicht mehr weit zum Museum. Das Louisiana Museum of Modern Art ist nicht sehr groß aber fein und hat auch einen schönen Garten mit Skulpturen. Kunst ist jetzt sehr subjektiv und bei manchem habe ich mich echt gefragt – ist das Kunst, oder kann das weg – womit ich mich zumindest teilweise als Kunstbanause oute.

Mit ein wenig Schmuzeln habe ich dieses Schild gelesen, aber es waren in der Tat auch viele Kinder mit ihren Eltern da. Wer das wen mitgenommen hat, weiß ich nicht.

Ich schreibe jetzt nicht dazu, welches Kunstwerk von wem ist, für mich war der Eindruck wichtig, und ob mich das gezeigte auch anspricht oder berührt. Die Gedanken “Was will der Künstler damit ausdrücken” habe ich mir ganz bewusst nicht gemacht. Ich finde Kunst muss einen im Inneren ansprechen und bewegen, dann ist sie richtig.

Teilweise schwierig zu fotografieren, denn Blitzen ist tabu. Und manche Installationen sind bewegt oder mit Ton und das klappt mit einem Foto so gar nicht.

Beeindruckend war auch eine Installation mit einem Raum, rundum verspiegelt und mit vielen kleinen Lichtern beleuchtet. So muss sich die Unendlichkeit anfühlen.

Was mich überrascht hat, waren Werke von Andy Warhol. Die Marilyn Kollage und auch die Dossensuppen Kollage.

Es gab noch so viele Werke und so vieles zu bestaunen, bewundern und erleben, aber dann bin ich wieder raus in den Park.

um den Blick vom Café auf die Schwedische Seite des Sundes und einen Espresso zu genießen.

Im Cafe habe ich dann die unterschiedlichsten Sprachen gehört, Französisch, Italienisch, Spanisch, Baierisch – die mich auf englisch angesprochen hatten… und noch einiges mehr.

Dem Bild hier ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen…

Kopenhagen vom Wasser

Ich hatte also mein Fahrrad zurückgegeben, mir nach knapp einer Woche zum erstenmal Bargeld bei einem Bankautomaten geholt – man weiß ja nie und bin dann zum Neuen Hafen, der 1673 entstand, also nicht mehr ganz so neu ist. Allerdings wollte der König, dass die Handelsschiffe bis zum Neuen Platz fahren konnten, um ihre Waren besser handeln zu können. Mittlerweile ist das nicht mehr so, aber viele schöne alte Gebäude und Lokale laden zum dableiben ein und schließlich fahren hier auch die Bootsrundfahrten durch Kopenhagen los.

Raus aus dem Neuen Hafen wird es schon weiter und offener. Wir kommen an der Oper vorbei, die von Maersk gestiftet worden ist.

Dann geht es am militärischen Teil des Hafens vorbei. Dort wird pünktlich zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang Salut geschossen. Eigentlich ist der Sonnenaufgang ja früher, aber man hat sich auf 8 Uhr geeinigt…

Die kleine Meerjungfrau, diesmal von der Hafenseite aus und man kann gut sehen, wie viele Touristen sich da herumdrücken, um “das” Bild zu bekommen… Ich bin mit meinem ganz zufrieden.

Dann geht es an Amalienborg und dem Springbrunnen vorbei Richtung Christianshaven

Christianshaven war geplant, um neue Kaufleute in die Stadt zu holen, damit mehr Einkünfte und Steuern für die Staatskasse kommen sollten, hat aber nicht so geklappt. Es haben sich damals viele Bürgerliche angesiedelt und heute ist es eines der teuersten und gefragtesten Wohngebiete in Kopenhagen. Ja die Leute wohnen dort auch auf den Schiffen.

und der eine oder andere “Vorgarten” an Bord entsteht

Weiter nach Alt Kopenhagen, wo Christians Schloss mit dem Parlament, dem Regierungssitz, dem höchsten Gericht und das Nationalmuseum sind. Alles sehr zentral.

Und eine der ältesten Brücken in Kopenhagen, die Marmorbrücke darf natürlich auch nicht fehlen.

und wieder zurück im Nyhavn, wo auch Hans Christian Andersen eine zeitlang gelebt hat.

Danach hatte ich dann so vieles gesehen und so vieles noch auf der Liste, was ich noch sehen wollte, dass ich mir gedacht habe “Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage” und habe mich dann auf den Weg zum Parkhaus gemacht und bin ein kleines Vermögen fürs Parken losgeworden… Die Maut für die Oresundbrücke spare ich mir dann lieber.

Kopenhagen

Hauptstadt von Dänemark, mit etwas mehr als 644tausend Einwohnern auch nicht ganz klein, war das heute Ziel meiner Reise. Vom Campingplatz habe ich ungefähr eine dreiviertel Stunde bis ins Zentrum gebraucht und mein Auto dort in einem Parkhaus abgestellt. Warum erzähle ich das so ausführlich – ist ja nicht das erste mal, dass ich in ein Parkhaus fahre, aber dieses mal war etwas anders. Reingefahren und mein Ticket ziehen wollen, aber nix war. Schranke ging auf und ich konnte rein fahren. Wie soll ich zahlen? Das Nummernschild wurde bei der Einfahrt gefilmt. Damit ich wieder ins Parkhaus konnte musste ich mein Nummernschild eingeben und zum Zahlen auch. Das war dann mal ein teurer Spaß – für knapp 5 Stunden 330 Kronen, etwa 45€, dafür war ich dann aber mitten im Zentrum.

Kongens Nytorv

Allerdings waren mir die Wege zum Gehen dann doch zu weit und ich habe mir ein Fahrrad geliehen. Geht per App recht einfach. Elektroroller sind in Kopenhagen verboten, weil wohl zu viele die Dinger kreuz und quer liegengelassen hatten.

Damit bin ich dann durch Kopenhagen geradelt. Viel besser als zu Fuß. So bin ich dann zuerst mal zum Schloss Amalienborg gefahren.

und im Hintergrund die Frederiks Kirche. Wie ich später bei der Hafenrundfahrt erfahren habe, die größte Kuppel in Skandinavien. Ich hatte Glück, denn es war kurz vor Mittag und die Wachablösung stand an. Deswegen haben sich dort also auch so viele Touristen versammelt…

Schon spannend, wenn zwei Gruppen warm gekleideter Wachsoldaten mit ihren Pelzmützen bei 27° die Ablösung durchführen. Aber die Königsfamilie muss schließlich ordentlich bewacht werden.

Das Schloss wollte ich dann nicht besichtigen und bin weiter zu Dänemarks berühmtesten Mädchen, der kleinen Meerjungfrau gefahren.

Von dort aus gibt es auch Rundflüge über Kopenhagen und gerade als ich die Kleine fotografieren wollte, startet dieses Wasserflugzeug. Neben mir haben sich dann gefühlt noch mindestens hundert Menschen auf das Flugzeug und nicht die Meerjungfrau konzentriert. Dabei ist so doch so niedlich.

Von da aus wieder zurück in den Schlosspark von Schloss Rosenborg. Im August ist da nicht wirklich viel mit Rosen zu wollen, aber das hätte mir ja auch vorher klar sein können. Dafür waren sehr viele Besucher im Park. Ich denke zur Mittagspause von der Arbeit oder Schule, einfach raus. Und die Schattenplätze waren sehr begehrt. Spazieren im Schatten der Bäume und ganz brav das Fahrrad geschoben.

Dann bin ich wieder zurück am Neuen Hafen gewesen und über die Inderhavnsbroen gefahren. Eine Fußgänger und Fahrradbrücke und den Blick über den Hafen geworfen.

Auf der anderen Uferseite sind die Leute schwimmen gegangen. Auch etwas unerwartet, aber bei der Hafenrundfahrt habe ich erfahren, dass die Wasserqualität so hervorragend ist, dass Schwimmen ohne Bedenken möglich ist und auch gerne gemacht wird.

Weiter geht es dann mit der Schifffahrt durch den Hafen

Fredriksborg

Mein Plan für den Tag sah eigentlich ganz anders aus. Kopenhagen sollte es werden. Also vor zur Rezeption und nach dem besten Weg nach Kopenhagen gefragt. Auto, Bus und Bahn oder etwas ganz anderes. Wenn ich zu mehreren wäre, würde sich das Parken in Kopenhagen lohnen, aber alleine sicher nicht. Aber irgendwie hatte ich heute keine Lust auf die Öffentlichen. Vielleicht sind die hier in Dänemark ja viel besser, aber das kann ich ja noch ausprobieren.

In meinen Vorbereitungen hatte ich mir ja einige Ziele ausgesucht und Fredriksborg war eines davon. In der Schlosskirche wurden alle Könige Dänemarks gesalbt und alle Königskinder getauft, also auch ein wichtiger Ort für die Dänischen Könige.

Fredriksborg liegt auf drei Inseln mitten in einem See, mitten in einer Stadt, aber davon merkt man im Park und im Schloss nicht viel.

Bei meinem Besuch im Dom zu Roskilde habe ich mich noch über die Christians und Frederiks gewundert und sie wunderbar durcheinander gebracht. Hier im Schloss hat sich jeder der Könige mit seinen Initialen + Nummer verewigt.

Wie unschwer zu erkennen, ist der Brunnen im Schlosshof von Christian dem 4. und so zieht sich das durch das ganze Schloss von F1 bis C4 ist alles dabei. Die waren schon clever – so bringt man sie nicht durcheinander.

Überall im Schloss, wo man auch hinblickt sind an freien Stellen die Wappen der Ritter des Elefantenordens, oder des Dannebrogordens zu sehen. Beim Elefantenorden sind sehr sehr viele Staatsoberhäupter mit dabei. Johannes Rau, Kaiser Hirohito, Thomas Masaryk und noch viele viele mehr.

Sterenenkunde war damals recht gefragt und Tycho Brahe war zu seiner Zeit am Hof und auch in einem Gemälde verewigt. Natürlich gibt es auch einiges an passenden Gerätschaften, um den Lauf der Gestirne deuten zu können. Astronomie und Astrologie waren damals noch nicht so strikt getrennt.

Natürlich war es auch wichtig zu wissen, was die Stunde geschlagen hat und so etwas wie das Nürnberger Ei gab es hier auch.

Der Glaube und der Prunk waren etwas, was hier gut zusammen ging. Die erste dänische gedruckte Bibel …

… und ein Bett, dass aus den Werkstätten König Ludwigs aus Paris stammte.

Im großen Rittersaal, auf den ich mich gefreut hatte, denn das soll einer der prächtigsten Räume im Schloss sein, mit einer Empore für die Musik – wie in drei Nüsse für Aschenbrödel. Aber es war eine Sonderausstellung über die Kronprinzessinnen der Vergangenheit und Gegenwart. Besonders natürlich Mary und Frederick (da haben wir wieder einen)

Im dritten Stock des Schlosses war dann eine Galerie zeitgenössischer moderner Gemälde. Nichts abstraktes, eher sehr real und konkret. Und natürlich die Königsfamilie und bedeutende dänische Persönlichkeiten. Insgesamt ist das Schloss eine tolle Gemälde- und Kunstsammlung und das in einem richtig schönen Rahmen. Aber nicht nur das Schloss, auch der Park ist sehenswert. Ein Barockgarten.

Mit interessanten Sichtachsen und auch schönen natürlichen Ecken

Am Ende der Besichtigung war der Kopf voll von Eindrücken und Bildern. Deswegen habe ich mich auf den Weg zurück zum Campingplatz gemacht, bin in den Fjord zum Schwimmen und Abkühlen.

Ein Rhythmus, an den ich mich gewöhnen könnte. Ausschlafen, Frühstücken, etwas unternehmen, Kaffee trinken, Schwimmen, Abendessen machen und dann den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Mal sehen was der morgige Tag so bringt.

Der Dom zu Roskilde

oder Montag, Teil 2.

Der Dom zu Roskilde ist nicht einfach nur ein Dom, das wäre zu einfach. Es ist die Begräbnisstätte der Dänische Könige und Königinnen. Aber bevor ich in den Dom herein konnte musste ich einen Parkplatz finden und auch bezahlen – ohne Bargeld geht das nur Online. Hier klappt das prima. Am Stadtplatz war einiges los, denn heute war der erste Schultag und gleich ums Eck am Domplatz ist ein Gymnasium. Das habe aber erst später festgestellt. Erst der Blick aufs Rathaus.

Und dann ein paar lustige Kühe davor.

Und dann Sonnenblumen, so richtig voll in Blüte. Die fand ich echt schön.

Und jetzt dann doch der Dom. Direkt davor ist es gar nicht so einfach alles aufs Bild zu bekommen. Ein schöner Bau aus Backstein und jetzt erst noch den Eingang finden. Das Hauptportal ist zu. Später habe ich dann in der Broschüre zum Dom gelesen, dass nur königliche Gäste durch dieses Tor herein und nur bei Hochzeiten und Konfirmationen herausgegangen werden darf. Also noch ein wenig weitergesucht und dann schließlich doch den Eingang gefunden.

Innen gibt es auch eine Uhr, die zu jeder vollen Stunde schlägt. So weiß man dann auch drinnen, wie spät es ist.

Im Dom liegen seit 1534 in ununterbrochener Folge alle Könige und Königinnen und einige bedeutende die vorher Dänemark, Norwegen und Schwegen regiert haben. Margarethe I hat es Mitte des 14. Jahrhunderts geschafft die drei Länder zu vereinen, bis dann irgendwann Norwegen und dann Schweden ihre Eigenständigkeit haben wollten und es zu einigen Konflikten deswegen kam.

Die einzelnen Sarkophage spiegeln den Zeitgeist wieder. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Allerdings habe ich mir die Namen leider nicht alle gemerkt, nur dass Christian, Frederick und Margarete sehr vorherrschend waren. So hat mich dieses Grab an das von Napoleon im Invalidendom in Paris erinnert.

Dann die Zeit des dreißigjährigen Krieges, wo die Särge sehr militaristisch und prächtig verziert waren

Weiter im Dom bin ich in der Apsis angekommen und fühlte mich an den Dom in Mdina auf Malta erinnert. Im Boden eingelassene Grabplatten. OB ich da so einfach darübergehen soll?

Und zum Schluss eine der ältesten Kapellen die als Anbau an den Dom gebaut worden war. Und dann stehen Renaissance Grabmäler drin.

Nach knapp zwei Stunden hatte ich dann glaube ich alles gesehen und war sehr beeindruckt. Dänemarks Könige sind sehr präsent und dass es so eine lange Folge in dem Dom gibt spricht für sehr viel Kontinuität, trotz alles Konflikte und Probleme hat Dänemark doch eine lange Tradition und etwas worauf es stolz sein kann.

Alle Royalisten und Wissenden der Königsgeschichte mögen mir mein Unwissen verzeihen, aber es waren einfach zu viele Namen und Fakten auf einmal.

Das waren jetzt an einem Tag sehr viele Eindrücke und ich glaube morgen muss ich mein Tempo ein wenig bremsen. Ich bin ja schließlich im Urlaub und möchte mich erholen. Der Campingplatz ist jedenfalls sehr hübsch, die Anlagen sind gut und der Roskildefjord ist nicht tief und lädt zum Schwimmen ein.